Derzeit leben 7,9 Prozent der EU-Bevölkerung im Alter von 0 bis 64 Jahren in Haushalten mit sehr geringer Erwerbsintensität. Die prozentualen Anteile variieren dabei in den verschiedenen EU-Ländern stark. Die Spanne reicht von nur 3,5 Prozent in Slowenien und 3,9 Prozent in Luxemburg bis hin zu 11,4 Prozent in Belgien. Auch Dänemark und Deutschland weisen mit 10,6 bzw. 10,0 Prozent erhöhte Werte auf, wie die Statista-Infografik auf Basis von Daten des Statistischen Amts der Europäischen Union (Eurostat).
Wie definiert Eurostat eine geringe Erwerbsintensität? Die Arbeitsintensität eines Haushalts ist demzufolge das Verhältnis der Gesamtzahl der Monate, die alle erwachsenen Haushaltsmitglieder im Einkommensbezugsjahr gearbeitet haben, zur Gesamtzahl der Monate, in denen dieselben Haushaltsmitglieder theoretisch im gleichen Zeitraum hätten arbeiten können. Eurostat definiert „mögliche Arbeitsmonate“ dabei nicht als durch Arbeitsämter angebotene Arbeit, sondern rein theoretisch, basierend auf dem Alter und der Arbeitsfähigkeit der Haushaltsmitglieder.
Um den Anteil der Haushalte mit geringer Arbeitsintensität zu verringern und mehr Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren, könnten Regierungen verschiedene Maßnahmen ergreifen. Hierzu zählt etwa eine stärkere Förderung von Vollzeit- und Teilzeitjobs mit flexiblen Arbeitszeiten, die auf die Bedürfnisse verschiedener Haushalte zugeschnitten sind. Sinnvoll könnten auch die Intensivierung von Maßnahmen sein wie Weiterbildung, Qualifizierungsprogramme und Umschulungen, um Menschen mit geringer Beschäftigungsperspektive noch besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Förderlich wäre es nach Meinung vieler Experten zudem, Alleinerziehende, Menschen mit Pflegeaufgaben oder ältere Erwerbstätige noch gezielter zu unterstützen, z. B. durch Arbeitszeitflexibilisierung, Fortbildungen oder Betreuungsangebote. (Quelle: Statista/cw)


