Wo werden moderne Verhütungsmittel genutzt?

Zwei Menschen im Bett, im Vordergrund verschränkte Hände Foto: Christophe Gateau/dpa
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In Deutschland ist der Zugang zu modernen Verhütungsmitteln überwiegend kein Problem. Weit verbreitet sind laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung vor allem Kondom und Pille. Einer aktuellen Statistik des United Nation Population Fund verhüten hierzulande 54 Prozent der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren. Das ist ein relativ hoher Wert, aber längst nicht der höchste in Europa. So liegt dieser Anteil in Finnland bei 74 Prozent. Auch in der Schweiz (68 Prozent) und Österreich (64 Prozent) ist Empfängnisverhütung deutlich verbreiteter.

Dagegen werden Kondom oder Pille in 71 Ländern und Gebieten von einem Drittel der Frauen oder weniger zur Familienplanung oder Schutz von sexuell übertragbaren Krankheiten eingesetzt. Darum handelt es sich überwiegend um Staaten aus dem Nahen Osten und Afrika. So verhütet beispielsweise in Afghanistan nur etwa jede fünfte Frau. In Nigeria, bereits jetzt eines der zehn bevölkerungsreichsten Länder der Welt, sind es 14 Prozent. Aber auch in Europa ist der Zugang zu modernen Verhütungsmitteln offenbar teilweise ein Problem – das betrifft etwa Serbien (29 Prozent), aber ganz besonders Albanien (6 Prozent).

Fehlende Verhütung ist für Frauen ein soziales, aber vor allem gesundheitliches, Risiko. Dazu schreibt die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW): “In Entwicklungsländern werden mehr als 300.000 Mädchen und Frauen ungewollt schwanger – jeden Tag. Pro Jahr sind das 111 Millionen ungewollte Schwangerschaften.” Zu den Folgen schreibt die DSW: “Vor allem bei Mädchen und jungen Frauen und bei denjenigen, die einen unsachgemäßen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen, bedeutet eine ungewollte Schwangerschaft häufig gravierende, teilweise lebenslange gesundheitliche Einschränkungen oder sogar den Tod.” (Quelle: Statista/cw)

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