
Im Jahr 2021 feierte Seiko sein 140. Firmenjubiläum, letztes Jahr wurde der 100. Geburtstag der ersten Seiko-Armbanduhr zelebriert. Aber natürlich steht der Name Seiko für die Quarzuhr-Revolution.
von Sebastian Martinez
Die Schweizer Uhrenindustrie hat vor keinem Namen je mehr Respekt (und Furcht) gehabt als vor Seiko. Als Weihnachtsüberraschung kam am 25. Dezember 1969 die „Quartz Astron“ von Seiko in die Uhrengeschäfte. Kaum jemand ahnte damals, dass dies die Geschichte der jahrhundertealten Uhrenindustrie in Europa für immer verändern würde. Mit dem eingehaltenen Versprechen „präzise, wartungsarm und preiswert“ wurde Seiko über Nacht zum – zunächst unbezwingbaren – Big Player. Hatte die Schweiz 1970 noch einen Anteil von 50 Prozent an der Weltproduktion meist mechanischer Armbanduhren, so sank die Zahl der Beschäftigten im Herz der Uhrenindustrie von 90 000 auf 28 000, die Anzahl der Uhrenbetriebe von 1600 (1970) auf heute rund 600. Und Seiko produzierte allein im Jahr 2011 rund 150 Millionen Quarzwerke. Zwar boomt seit der Jahrtausendwende die Schweizer Luxusuhrenindustrie wieder, aber Seiko hat – was viele oft verschweigen – selbst eine große Geschichte als Uhrenhersteller jenseits und diesseits der Quarz-Revolution.

1881 Gründer
Mit 21 eröffnet der Unternehmer Kintaro Hattori im Herzen Tokios ein Uhrengeschäft – mit Erfolg: 1892 gründet er die Seikosha-Fabrik.

1924 Neustart
Nach dem Erdbeben, das 1923 die Fabrik zerstörte, muss ein Neuanfang her. Das Seikosha-Team ent-wickelt die erste Seiko–Markenuhr, ein Bestseller.

1969 Quarz-Revolution
Am 25. Dezember wird die erste Quarzuhr weltweit, die Quartz Astron, präsentiert. Es ist ein markanter Meilenstein in der Uhrengeschichte – ein Zeitsprung!

1973 Flüssigkristall
Dem visionären Geschick der Seiko-Techniker verdanken wir auch das Flüssig-kristall-Display für Uhren: Die LCD Quarzuhr Kal. 0614 begründet eine neue Ära.

2006 Science-Fiction
Zwar gewinnt die E-Ink-Uhr den höchsten Uhren- Award (Grand Prix d’Horlogerie), aber die elektronische Tintentechnologie setzt sich nicht durch.

2025 Starkes Design
Als zeitlos, stilvoll und sportlich präsentiert sich die Tsuyosa (japanisch für „Stärke“) in drei schönen Zifferblattfarben. Saphir- glas, Ø 37 mm, ca. 300 €.
