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Safer Internet Day: Loverboys und die große Liebes(-falle)

Loverboys manipulieren junge Mädchen und Frauen und zwingen sie zur Prostitution, ©rafalbloch - stock.adobe.com
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Ein Mann spielt einem Mädchen die große Liebe vor. Er manipuliert sie, schickt sie in die Prostitution. Der Kontakt kommt nicht selten über soziale Plattformen zustande. Facebook, Instagram und andere Plattformen durchstöbern die Männer wie einen Katalog nach Opfern.

Wie wichtig digitale Medien für Kinder und Jugendliche sind, haben uns spätestens Lockdown und Pandemie gezeigt. Für fast jedes Familienmitglied wurde ein eigenes digitales Gerät angeschafft, Mediennutzungszeiten, Chatzeiten und digitale Kontakte großzügig behandelt. „Sonst haben sie ja gar kein soziales Miteinander.“ Kontrolle obsolet, Eltern vertrauen ihren Kindern. Man möchte ja kein Kontrollfreak sein.

Seinen Kindern zu vertrauen, ist die eine Sache. Dem Netz zu vertrauen, die andere. Eltern und pädagogische Fachkräfte sind mehr denn je gefordert, junge Menschen beim Umgang mit digitalen Medien zu fördern. Der Safer Internet Day am 7. Februar ist daher ein Aktionstag rund ums Thema Onlinesicherheit. Die gemeinnützige Organisation Terre des Femmes hat anlässlich des Safer Internet Days ein Schulprojekt über Menschenhandel ins Leben gerufen: „Die große Liebesfalle – die Loverboy-Methode.“

Loverboys – „Bis das Umfeld merkt, dass etwas nicht stimmt, ist es manchmal schon zu spät“

Die Loverboy-Methode ist eine Form des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung, die insbesondere Mädchen und junge Frauen betrifft. Laut dem Bundeskriminalamt gaben 2021 rund 20 Prozent der Betroffenen von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung an, dass sie durch die Loverboy-Methode zur Prostitution gezwungen wurden.

Loverboys sind Menschenhändler, die erst die große Liebe vorspielen, junge Frauen und Mädchen emotional von sich abhängig machen, sie manipulieren und schließlich zur Prostitution zwingen, um sie sexuell auszubeuten und um finanziell davon zu profitieren, schreibt Terre des Femmes in einer Pressemitteilung. Der Safer Internet Day am 7. Februar wird zum Anlass genommen, über diese Form von Menschenhandel aufzuklären. Denn: Die meisten Betroffenen werden über Online-Foren oder Chats von den sogenannten Loverboys angesprochen.

„Sogenannte Loverboys nehmen meist online Kontakt mit jungen Frauen auf – bis das Umfeld bemerkt, dass etwas nicht stimmt, ist es manchmal schon zu spät“, so Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von Terre des Femmes e.V. Für die Betroffenen selbst sei es schwierig, sich Hilfe zu holen, wenn sie nicht über diese Straftat Bescheid wissen. „Breite Aufklärung, zum Beispiel an Schulen, ist dringend notwendig, um den Loverboys und ihrer Methode den Boden zu entziehen. Je mehr Menschen davon wissen, umso eher können sie Warnsignale rechtzeitig erkennen – und etwas dagegen unternehmen“, so Stolle weiter. 

Wer kann helfen?

Viele Frauenberatungsstellen kennen Geschichten über die perfiden Zuhälter. Und sie kennen Problematik der Opfer, die aus Angst vor der Gewalt, die der Loverboy ihnen androht, sich niemandem anvertrauen. Doch Polizei und Justiz sind machtlos, wenn die Mädchen nicht gegen den Loverboy aussagen. Ein Prozess ist nur möglich, wenn dem Loverboy nachgewiesen werden kann, dass er seine Opfer zur Prostitution gezwungen hat.

Effektiv helfen kann Präventionsarbeit. Eine Aufklärung im Rahmen des Schulunterrichts hält die Organisation Terre des Femmes für essenziell, um möglichst viele Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte, soziales Personal an Schulen und Jugendliche zu erreichen. (ib)

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