Air über Musikindustrie: Es gibt reiche und arme Leute, und in der Mitte eigentlich nichts

Schon beim Betreten der Bühne im Theater des Westens ernteten die Musiker tosenden Applaus.
Schon beim Betreten der Bühne im Theater des Westens ernteten die Musiker tosenden Applaus. Foto: Gerald Matzka/dpa
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Das französische Elektro-Pop-Duo Air plant einen Re-Release ihres erfolgreichen Debüts «Moon Safari». Während ihrer Konzerte in Berlin verraten sie, was sich in den letzten Jahren geändert hat.

Für das französische Elektro-Pop-Duo Air hat sich die Musikindustrie in den letzten Jahren stark verändert. «Ich denke, die Musikindustrie ist der Gesellschaft und der Globalisierung gefolgt. Es gibt reiche Leute und es gibt arme Leute, und in der Mitte gibt es eigentlich nichts», sagte Nicolas Godin der dpa in Berlin.

Seiner Meinung nach war das Duo Air in den 90er-Jahren finanziell so etwas wie eine Mittelklasse von Musikern, die mit ihren Plattenverkäufen ihre Miete und Essen bezahlen konnten. «Und heutzutage gibt es diesen Platz nicht mehr, weil niemand mehr mit dem Verkauf von Platten Geld verdient.» Die Mittelklasse sei verschwunden, entweder man fülle Stadien und große Arenen oder habe es sehr schwer, überhaupt Geld als Musiker zu verdienen.

Zum 25. Jubiläum ihres Debütalbums «Moon Safari» veröffentlichen die beiden 55-Jährigen das Album mit elf neuen Tracks noch mal. Einen Vorgeschmack gab es bereits bei mehreren Konzerten in Berlin, bei denen sie das Album zum ersten Mal in voller Länge live präsentierten. «Diesmal gibt es eine Nostalgie im Publikum, weil die Zeit dazwischenkam», erzählt Jean-Benoît Dunckel im Interview. «Es belebt einige Erinnerungen für das Publikum wieder und das ist der Unterschied nach 25 Jahren.»

Schon beim Betreten der Bühne im Theater des Westens ernteten die Musiker tosenden Applaus. Der wurde im Laufe des Abends immer größer, bei «Sexy Boy» und «All I Need» jubelte das Publikum. Auch die Bühnenshow machte das Konzert zu einem kompletten audiovisuellen Erlebnis, das nicht nur Langzeit-Fans begeistert haben dürfte. Selbst ohne viele Ansagen der Musiker erwachte das Album im Live-Arrangement zum Leben. (dpa/ml)

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