FRANKFURT: Nach einer zweiwöchigen Phase ohne klare Richtung sind die Aktien von Dürr am Donnerstag nach dem Quartalsbericht nach oben ausgebrochen. Die prallen Auftragsbücher galten als Auslöser für einen Kurssprung um zuletzt 6,7 Prozent auf 22,52 Euro. Mit diesem Schub überwanden sie mühelos die Marke von 21,50 Euro, die Ende Oktober mehrfach Widerstand geleistet hatte. Mit knapp 23 Euro im Tageshoch erreichten sie ihr höchstes Niveau seit einem Monat. Knapp darüber rückt das Zwischenhoch von Anfang Oktober näher. Als Anlagenausrüster schlossen sich die Papiere damit einer Erholung im ganzen Autosektor an.
Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher lobte, der Anlagenbauer habe eine starke Entwicklung im automobilbezogenen Geschäft gezeigt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) habe im dritten Quartal leicht die Erwartungen übertroffen. Die Auftragseingänge im Autobereich seien stark, während sich die Nachfrage nach den Produkten der Holzverarbeitungstochter Homag stabilisiere. Nach diesen Zahlen sei Dürr auf bestem Wege, die diesjährigen Ziele zu erfüllen. Der Experte bezeichnete die Prognose als konservativ, wonach der Auftragseingang auf Jahressicht auf rund 5 Milliarden Euro anschwellen soll.
Auch Philippe Lorrain von Bernstein Research hob die Auftragslage positiv hervor, denn die Situation sei hier ermutigend. Sie lasse die Vermutung zu, dass Dürr in den kommenden Jahren wählerischer bei der Auftragsannahme vorgehen kann. Dies sollte aus seiner Sicht gut für die Profitabilität sein. Lorrain erwähnte außerdem den soliden freien Barmittelfluss, den das Unternehmen erwirtschafte.