FRANKFURT: Übernahmefantasie hat am Montag dem jüngsten Erholungsversuch der Aktien von Evotec kräftig Schwung verliehen. Mit einem Kursplus von 22 Prozent auf 9,28 Euro führten die Papiere des Pharmawirkstoffforschers den Nebenwerteindex SDax an. Am Morgen hatte der Finanzinvestor Triton mitgeteilt, direkt und indirekt einen Stimmrechtsanteil von gut neun Prozent aufgebaut zu haben. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete gegen Mittag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen, dass Triton eine Übernahme von Evotec erwäge.
Seit dem Zwischentief Mitte Oktober haben die Evotec-Papiere nun schon gut drei Viertel an Wert gewonnen. Gleichwohl: Seit Jahresanfang gerechnet, belaufen sich die Kursverluste immer noch auf rund 57 Prozent.
So hatte zunächst der überraschende Abschied des langjährigen Evotec-Chefs für große Unsicherheit unter Anlegern gesorgt. Im Frühling und Sommer enttäuschte der Konzern dann jeweils mit seinen Geschäftsausblicken.
In der vergangenen Woche hielt die Unternehmensführung dann an den im Sommer gesenkten Jahreszielen fest. Um die Markterwartungen für 2024 zu erreichen, müsse Evotec die Profitabilität im Schlussquartal aber verbessern, hatte Analyst Benjamin Jackson vom Investmenthaus Jefferies nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen erklärt. Dabei dürften erste Einsparungen aus der Neuausrichtung des Konzerns helfen. Zudem verbessere sich die Lage mit Blick auf die Einhaltung von Kreditbestimmungen (Covenant).