Aktie im Fokus: Netflix sacken ab trotz starker Quartalsbilanz

Foto: Fabian Sommer/dpa
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Trotz eines laut Experten starken ersten Quartals von Netflix sind die Aktien des Streaming-Anbieters am Freitag im vorbörslichen Handel unter die Räder gekommen. Sie sackten um 7 Prozent auf 568,50 US-Dollar ab. Am Montag vergangener Woche hatten sie bei 639 Dollar den höchsten Stand seit Ende 2021 erreicht.

Netflix wächst mit dem Vorgehen gegen Passwort-Trittbrettfahrer ungebremst weiter – und ist zuversichtlich, in Zukunft weitere Preiserhöhungen durchsetzen zu können. Im vergangenen Quartal kamen 9,33 Millionen Abonnenten hinzu. Der Marktführer übertraf damit haushoch die Erwartungen von Analysten, die im Schnitt mit einem Plus von rund 4,9 Millionen Kunden gerechnet hatten. Das Unternehmen hat nun weltweit fast 270 Millionen zahlende Kunden.

Analyst Bryan Kraft von der Deutschen Bank attestierte Netflix denn auch ein starkes erstes Jahresviertel. Eine große Zahl von Neukunden, höhere durchschnittliche Umsätze je Kunde und niedrigere Ausgaben hätten zu dem guten Abschneiden geführt. Allerdings seien die Erwartungen zuvor bereits hoch gewesen. Außerdem erachtet Kraft die Papiere als ausreichend bewertet. Sie handelten gegenwärtig mit dem 32-fachen des in diesem Jahr erwarteten Gewinns je Aktie.

“Das Streaming ist ein notorisch wechselhaftes Geschäft”, schrieb Analystin Sophie Lund-Yates vom Broker Hargreaves Landsdown. Sich hier die Dollars der Kunden zu sichern, sei ein mühseliges Unterfangen. Die große Frage sei, ob Netflix die Fluktuation bei den Kunden weiterhin gering halten kann, wenn Kontrahenten mit kostengünstigeren Angeboten auf den Plan treten.

Bei den Kursverlusten der Netflix-Aktien am Freitag dürfte wohl auch die Börsenweisheit “Sell on good News” eine Rolle spielen – bei guten Nachrichten also verkaufen. Was auf den ersten Blick paradox erscheint, wird mit einem Blick auf die Kurshistorie plausibler: Von Juli 2022 bis April dieses Jahres, also in nicht einmal zwei Jahren, hatte sich der Kurs von Netflix fast vervierfacht. Von rund 170 auf knapp 640 Dollar. Da könnten Anleger tatsächlich auf günstigere Gelegenheiten zum Wiedereinstieg warten. (dpa-AFX/cw)

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