Aktien Europa: Durchwachsen – EuroStoxx schwächer, FTSE aber im Plus

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PARIS/LONDON/ZÜRICH: Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Montag an ihre zuletzt durchwachsene Entwicklung angeknüpft. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50, der am Freitag schon nachgegeben hatte, fiel am späten Vormittag um 0,29 Prozent auf 4780,85 Punkte. Der Schweizer Leitindex SMI lag derweil etwas knapper mit 0,06 Prozent im Minus bei 11.620,24 Zählern, während sich der britische FTSE 100 mit 0,2 Prozent im Plus bewegte.

Laut dem Marktbeobachter Steve Clayton vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown bleiben die europäischen Aktienmärkte von Unsicherheit geprägt. Sie orientierten sich dabei auch am durchwachsenen Handel in Asien und den schwachen Vorgaben von den US-Börsen, denn in New York waren am Freitagabend vor allem die an der Nasdaq versammelten Technologiewerte stärker unter Druck geraten. Am Markt hieß es, es bestünden weiterhin Bedenken hinsichtlich der potenziell inflationären Wirtschaftspolitik unter Führung von Donald Trump.

Jim Reid von der Deutschen Bank rechnet damit, dass die neue Woche generell ruhiger wird, weil nicht mehr ganz so relevante Konjunktur- und Politiknachrichten erwartet würden. Als wichtigste Ereignisse rechnet er in den kommenden Tagen mit weiteren Personalentscheidungen von Trump für sein neues Regierungsteam, darunter vor allem die Position des Finanzministers. In den Fokus dürften außerdem der G20-Gipfel in Rio de Janeiro rücken und die am späten Mittwoch erwarteten Nvidia-Zahlen.

Unter den EuroStoxx-Werten im Fokus standen die Aktien von Prosus: Mit einem Anstieg um 1,3 Prozent profitierten sie von ermutigenden Eckdaten zum ersten Geschäftshalbjahr. Der Gewinn je Aktie im fortgeführten Geschäft stieg deutlich und übertraf die Erwartungen der Experten. Börsianern zufolge ragte die Profitabilität im E-Commerce-Bereich positiv hervor. Laut Analyst Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan ist diese von entscheidender Bedeutung für die Anlagestory.

Für den Vivendi-Kurs ging es derweil um 1,4 Prozent bergab. Der Medienkonzern bereitete seine Anleger im Rahmen einer Investorenveranstaltung auf die bevorstehenden Börsengänge des TV-Konzerns Canal Plus und des PR-Spezialisten Havas vor.

Weitere Gewinner im EuroStoxx waren vereinzelte Autowerte, die ihre Stabilisierung fortsetzten, angeführt von BMW mit einer Erholung um fast zwei Prozent. Auf den Autobauer und Prosus folgte im Eurozonen-Leitindex die Aktie von Ahold Delhaize. Sie stieg um 1,1 Prozent nach einer frischen Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC.

Nur optisch tauchten einige italienische Aktien am hinteren Ende des EuroStoxx auf: Die Titel des Ölkonzerns Eni und die Finanzinstitute Unicredit sowie Intesa Sanpaolo wurden ex Dividende gehandelt.

Vom italienischen Energiekonzern Enel hingegen gab es Montag Neuigkeiten auf einer Investorenveranstaltung. Für den Kurs ging es hier um fast ein Prozent bergab, obwohl der Gewinn weiter steigen soll, genauso wie die für 2024 geplante Dividende. Die Aussagen waren geprägt vom Vorhaben, mehr Geld in die Netze zu investieren.

In London fielen die Aktien von Melrose Industries mit einem Kurssprung um acht Prozent positiv auf. Laut Hargreaves-Fachmann Clayton überzeugte die Beteiligungsgesellschaft, die mitunter im Flugzeugteile-Bereich aktiv ist, mit einem Zwischenbericht, der hinsichtlich der Jahresziele beruhigend wirke.

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