Aktien Europa: Erneuter Stabilisierungsversuch – Experte aber vorsichtig

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PARIS/LONDON: Nach einer erneut schwächeren Vorwoche hat der EuroStoxx 50 am Montag abermals einen Stabilisierungsversuch unternommen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte bis zum späten Vormittag zwar einen Teil seiner Gewinne ein, notierte mit 4929,71 Punkten aber noch 0,2 Prozent im Plus. Der französische Cac 40 stieg um 0,1 Prozent auf 8029,64 Zähler, während der britische FTSE 100 um 1,1 Prozent auf 7985,25 Punkte stieg.

“Die relative Ruhe in Nahost über das Wochenende sorgt zunächst zwar für etwas Erleichterung unter den Anlegern”, erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Er mahnt aber, dass allein die Hoffnung auf eine Entspannung in der Krisenregion nicht ausreiche, die nach wie vor zu optimistischen Erwartungen vieler Investoren in puncto Leitzinssenkungen auszugleichen.

So habe die Schwäche von Tech-Aktien vor dem Wochenende gezeigt, wohin der Sinneswandel von – noch vor wenigen Monaten erhofften – sechs Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed hin zu ersten Marktspekulationen über Zinserhöhungen im Laufe des Jahres führe. Womöglich müsse hier noch einiges an heißer Luft aus den Aktien entweichen, um wieder vernünftige Relationen von Wunsch zu Wirklichkeit herzustellen.

Während die kontinentaleuropäischen Märkte unter dem Strich kaum vom Fleck kamen, profitierte der britische FTSE 100 von der Stärke von Einzelhandelswerten. Das europäische Branchentableau führte denn auch der Stoxx Europe 600 Retail mit einem Kursplus von 1,4 Prozent an.

In London gewannen zudem die Aktien der Fluggesellschaft IAG nach einem positiven Kommentar der Bank JPMorgan mehr als 2 Prozent. Trotz der im Vergleich zu IAG zuletzt schwachen Kursentwicklung von Lufthansa und Air France-KLM blicke er weiterhin positiver auf IAG, hatte Analyst Harry Gowers zuvor in einer Branchenstudie geschrieben. Die Gewinnerwartungen des Marktes für 2024 für IAG hätten Luft nach oben.

Mit einem Minus von 1,2 Prozent waren Autowerte in der Branchenübersicht ganz hinten zu finden. Neben einer allgemeinen, leichten Schwäche einiger Branchenwerte lag das aber auch am rein optisch deutlichen Kursverlust der Papiere von Stellantis, die um den Dividendenabschlag bereinigt gehandelt wurden. Ex Dividende wurden auch die Papiere der italienischen Großbank Unicredit gehandelt.

Die Aktien des französischen Schienenfahrzeug-Hersteller Alstom waren hingegen gefragt. Sie gewannen zuletzt noch 1,3 Prozent, nachdem am Freitag der Verkauf des US-Geschäfts mit konventioneller Bahn-Signaltechnik an die deutsche Knorr-Bremse angekündigt worden war.
(dpa-AFX/ag)

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