Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag wieder zugelegt und sich damit etwas von den Verlusten am Vortag erholt. Gute Zahlen der US-Technologieschwergewichte Alphabet und Microsoft stützten die Börsen vor dem Wochenende.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann am späten Vormittag 0,69 Prozent auf 4972,91 Punkte. Der französische Cac 40 stieg um 0,35 Prozent auf 8044,75 Zähler und der britische FTSE 100 kletterte um 0,37 Prozent auf 8108,76 Punkte.
Allzu weit wagten sich die Anleger angesichts neuer US-Daten am Nachmittag aber nicht vor. “Um 14.30 Uhr läuft der Preisindex für die persönlichen Ausgaben der Amerikaner (PCE-Deflator) über die Ticker, ein für die Notenbank äußerst relevanter Indikator, vielleicht noch wichtiger als der Verbraucherpreisindex”, so Kapitalmartkstratege Jürgen Molnar vom Broker Robo Markets. Die Zahlen könnten neue Impulse für die US-Geldpolitik liefern und damit auch die Anleihemärkte bewegen.”Trotz aller Erfolgsmeldungen aus den Unternehmen gilt der bange Blick der Investoren weiter dem US-Anleihemarkt”, betonte Molnar. “Zehnjährige Bonds rentieren schon wieder bei 4,7 Prozent und könnten so zum Bremsklotz der jüngsten Erholung am Aktienmarkt werden.”
Unter den stärksten Sektoren waren die Bauwerte. Sie profitierten von den Gewinnen des Schwergewichts Saint-Gobain, das um knapp sechs Prozent kletterte. Die Analysten von Davy Research sprachen von einem soliden ersten Quartal. Das Zahlenwerk habe zwar nur wenig Überraschungen gebracht, doch habe es das günstige Verhältnis von Preisen zu Kosten unterstrichen. Damit hätten sich die gesunkenen Energie- und Rohstoffkosten positiv ausgewirkt.
Unter den Nahrungs- und Genussmittelwerten verzeichnete Remy Cointreau leichte Gewinne. Die Zahlen waren zwar nicht allzu gut ausgefallen. Negative Überraschungen seien aber ausgeblieben, so die Analysten von Jefferies. Nestlé erholten sich unterdessen etwas von den Vortagesverlusten.
Unter Technologiewerten ragten AMS Osram mit drei Prozent Gewinn heraus. Der Halbleiterhersteller hatte im ersten Quartal zwar einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet und war beim Ergebnis in die roten Zahlen gerutscht. Die Analysten von Jefferies bezeichneten das Zahlenwerk aber trotzdem als besser als erwartet.
Jenseits der Quartalszahlen stand ein Börsengang im Zentrum des Interesses. Aktien des Finanzinvestors CVC Capital Partners hatten einen starken Start an der Börse in Amsterdam hingelegt. Zuletzt notierte der Wert mit 17,20 Euro und damit deutlich über dem Ausgabepreis von 14 Euro je Aktie. Damit war der Börsengang der Private-Equity-Firma nach Verzögerungen letztlich erfolgreich. (dpa-AFX/aig)