Europas Aktienmärkte haben am Mittwoch auf den deutlichen Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen mit Verunsicherung und Abschlägen reagiert. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 1,43 Prozent auf 4.800,63 Punkte.
Außerhalb der Euroregion gab der schweizerische Leitindex SMI um 0,16 Prozent auf 11.847,29 Punkte nach. Beim britische FTSE 100 stand am Ende ein Minus von 0,07 Prozent auf 8.166,68 Zähler zu Buche.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus bedeute für die USA zunächst niedrigere Steuern, höhere Preise, etwas Deregulierung und eine harte Linie bei der Einwanderung, schrieb Holger Schmieding, Chefvolkswirt der Berenberg Bank. “Dies dürfte zwar kurzfristig einen gewissen konjunkturellen Schub auslösen, aber die Haushaltslage weiter verschlechtern und das Trendwachstum langfristig beeinträchtigen.” Europa hingegen drohe doppeltes Ungemach durch zusätzliche Zölle und weniger US-Hilfe für die Ukraine. Diese erhebliche handels- und geopolitische Unsicherheit werde sich negativ auf das Wachstum in Europa auswirken.
Auto-Aktien rutschten am Mittwoch deutlich ab. Anleger befürchten unter einer Trump-Präsidentschaft höhere Zölle auf Autos aus Europa. Außerdem enttäuschte zur Wochenmitte der Quartalsbericht von BMW, die Aktien des Münchener Herstellers verloren 6,6 Prozent, ähnlich viel wie jene von Mercedes-Benz. “Hofften auch die deutschen Autobauer bis zuletzt auf einen Sieg der Demokraten, dürften für sie nun noch härtere Zeiten anbrechen”, merkte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets an.
Die Geschäftszahlen von Novo Nordisk kamen am Vormittag zunächst sehr gut an, der Aktienkurs hatte zeitweise um 9 Prozent zugelegt. Der dänische Pharmakonzern machte weiter gute Geschäfte mit seinen wichtigsten Kassenschlagern, den Diabetesmitteln und Gewichtssenkern Ozempic und Wegovy. Am Ende des Tages blieb für die Anleger aber nur ein Plus von 0,6 Prozent hängen. Aussagen des Finanzchefs während einer Telefonkonferenz mit Analysten ließen am Nachmittag die Schlussfolgerung zu, dass das Umsatzwachstum im Jahr 2025 womöglich nicht ganz so hoch ausfallen könnte wie von Analysten erwartet.
Quartalszahlen veröffentlichte auch Ahold Delhaize, worauf die Aktien der Supermarktkette mit einem Plus von 3,6 Prozent reagierten. Der Konzern hatte etwas besser abgeschnitten als erwartet. Das Management bestätigte zudem die Jahresziele und kündigte für kommendes Jahr die Fortführung des Aktienrückkaufprogramms an. (dpa-AFX/cw)