FRANKFURT: Der Dax hat am Montag seine moderaten Gewinne abgegeben. Um die Mittagszeit notierte der deutsche Leitindex 0,07 Prozent im Minus bei 18 147,39 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen behauptete einen Gewinn von 0,31 Prozent auf 26 2526,34 Punkte Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,2 Prozent.
Die Experten der Landesbank Helaba hatte zuvor schon vor zu hohen Erwartungen an den Dax gewarnt. Ökonomin Franziska Palmas von Capital Economics verwies zudem darauf, dass die überraschend eingetrübte Wirtschaftsstimmung in der Eurozone die anhaltende Schwäche der hiesigen Konjunktur belege.
Dazu entscheidet die US-Notenbank Fed am Mittwochabend über ihre weitere Geldpolitik. Es wird allgemein erwartet, dass sie den Leitzins unverändert belassen wird. Im Fokus werden Signale stehen, wann es später im Jahr zu einer Zinssenkung kommen wird.
Am Freitag hatte es der Dax mit deutlichen Gewinnen auch auf Wochensicht klar in positives Terrain geschafft. Geholfen hatten ihm starke Geschäftszahlen der US-Tech-Riesen Alphabet und Microsoft, die dem New Yorker Auswahlindex Nasdaq 100 eine Kursrally beschert hatten.
Die Berichtssaison der Unternehmen läuft derzeit auf Hochtouren. Im weiteren Wochenverlauf stehen mit den Quartalsberichten von Amazon und Apple die Geschäftsentwicklungen weiterer Tech-Riesen auf dem Programm, die das Potenzial haben, den Gesamtmarkt zu beeinflussen.
Die zuletzt starken Titel der Deutschen Bank büßten am Montag als Dax-Schlusslicht 6 Prozent ein. Im langwierigen Rechtsstreit mit früheren Aktionären der übernommenen Postbank stellt sie sich auf eine hohe Nachzahlung ein. Nach entsprechenden Äußerungen des Oberlandesgerichts Köln legt das Institut im zweiten Quartal voraussichtlich 1,3 Milliarden Euro zurück.
Die Anteilseigner von Siltronic mussten einen Kursrückgang um 2,4 Prozent verkraften. Damit waren die Aktien des Waferherstellers größter Verlierer im MDax. Analyst Tim Wunderlich von Hauck Aufhäuser Investment Banking begründete die Streichung seiner Kaufempfehlung mit Preisdruck und einer schwachen Unternehmensbilanz.
Beim Sportwagenbauer Porsche AG sorgte der überraschend deutlicher Umsatz- und Gewinnrückgang im ersten Quartal für einen Kursverlust von 2,8 Prozent. Analysten zeigten sich indes von der Geschäftsentwicklung mehrheitlich wenig überrascht.
Dagegen nutzten die Anleger bei Traton den Kursrückschlag vom Freitag nach einem Rekordhoch zum Kauf: Die Aktien des Nutzfahrzeug-Herstellers gewannen 4,9 Prozent. In ihrem Schlepptau verteuerten sich die Titel von Konkurrent Daimler Truck um 1,5 Prozent.
SDax-Spitzenreiter war Heidelberger Druck mit plus 7,3 Prozent. Der Druckmaschinenhersteller hofft laut einem Artikel der “Wirtschaftswoche” auf eine Verbesserung der Auftragslage.
Die Aktionäre des Börsenrückkehrers Douglas konnten sich über einen Kursanstieg von 5,2 Prozent freuen, nachdem mehrere Analysten die Beobachtung der Aktie mit Kaufempfehlungen sowie Kurszielen über dem aktuellen Bewertungsniveau aufgenommen hatten. Der Kurs war nach dem Börsengang im März auf Talfahrt gegangen und hatte sich zuletzt nur mühsam erholt. (dpa-AFX/ml)