FRANKFURT: Im Kielwasser freundlicher internationaler Aktienmärkte steuert der Dax zunächst auf weitere Gewinne zu. Knapp eine Stunde vor dem Handelsbeginn am Montag signalisierte der X-Dax ein Plus von 0,4 Prozent auf 18 239 Punkte. Damit würde sich der deutsche Leitindex seinem Anfang April erreichten Rekordhoch von 18 567 Punkten noch etwas weiter nähern. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird ähnlich freundlich erwartet.
Derweil warnen die Experten der Landesbank Helaba vor zu hohen Erwartungen an den Dax. Denn Verbraucherpreisdaten aus Spanien und Deutschland könnten die Zinssenkungserwartungen an die Europäische Zentralbank (EZB) auf die Probe stellen, heißt es im aktuellen Tagesausblick.
Dazu entscheidet die US-Notenbank Fed am Mittwochabend über ihre weitere Geldpolitik. Es wird allgemein erwartet, dass sie den Leitzins unverändert belassen wird. Im Fokus werden Signale stehen, wann es später im Jahr zu einer Zinssenkung kommen wird.
Am Freitag hatte es der Dax mit deutlichen Gewinnen auch auf Wochensicht klar in positives Terrain geschafft. Geholfen hatten ihm starke Geschäftszahlen der US-Tech-Riesen Alphabet und Microsoft, die dem New Yorker Auswahlindex Nasdaq 100 eine Kursrally bescherten. Dieser folgten zu Beginn der neuen Woche die asiatischen Handelsplätze.
Die Berichtssaison der Unternehmen läuft derzeit auf Hochtouren. Sie hatte zuletzt positive Signale gesendet. Im weiteren Wochenverlauf steht mit den Quartalsberichten von Amazon und Apple die Geschäftsentwicklung weiterer Tech-Riesen auf dem Programm, die das Potenzial haben, den Gesamtmarkt zu beeinflussen.
Am deutschen Aktienmarkt gerieten am Montag die Aktien der Deutschen Bank vorbörslich klar unter Druck. Die Übernahme der Postbank könnte für sie ein teures Nachspiel haben. Im Streit mit früheren Aktionären des gekauften Instituts über die Angemessenheit des Übernahmepreises habe das Oberlandesgericht Köln angedeutet, Teile dieser Ansprüche in einer späteren Entscheidung für begründet befinden zu können, wie die Frankfurter am späten Freitagabend mitgeteilt hatten.
Die Titel der Porsche AG stehen im Fokus, nachdem der Sportwagenbauer einen Umsatz- und Gewinnrückgang für das erste Quartal gemeldet hatte. Nach Einschätzung der US-Bank JPMorgan dürften die Zahlen indes den Tiefpunkt für das laufende Jahr markieren.
Andere Branchenunternehmen warteten mit durchwachsenen Nachrichten aus den USA auf. Während dem Autobauer Mercedes-Benz dort eine strafrechtliche Anklage im Dieselskandal erspart bleibt, setzte die US-Gewerkschaft UAW deutliche Gehaltserhöhungen für Arbeiter des Nutzfahrzeug-Herstellers Daimler Truck im Bundesstaat North Carolina durch.
Dagegen ging es für die Aktien von Heidelberger Druck vorbörslich bergauf. Der Druckmaschinenhersteller blickt einem Pressebericht zufolge wieder zuversichtlicher auf die Entwicklung der Auftragslage.
Börsenrückkehrer Douglas steuert ebenfalls auf Gewinne zu, nachdem mehrere Analysten die Beobachtung der Aktie mit Kaufempfehlungen sowie Kurszielen über dem jüngsten Schlusskurs aufgenommen haben. Der Aktienkurs war nach dem Börsengang im März auf Talfahrt gegangen und hatte sich zuletzt nur mühsam erholt. (dpa-AFX/ml)