FRANKFURT: Nach dem mutmaßlichen Angriff Israels auf den Iran zeichnet sich im Dax der dritte schwache Wochenabschluss in Folge ab: Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisiert eine Stunde vor der Börseneröffnung am Freitag ein Minus von 1,6 Prozent auf 17 555 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone wird ebenfalls deutlich in der Verlustzone erwartet.
Israel hat nach übereinstimmenden US-Medienberichten den Iran angegriffen. Die Sender CNN, ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien beriefen sich dabei auf US-Regierungsvertreter. Demnach hat Israel in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Eine oder mehrere israelische Raketen, hätten ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Israel sowie das US-Verteidigungsministerium haben sich bislang nicht geäußert.
Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna.
Die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sehen den Dax zum Wochenschluss unter anderem von der Geopolitik belastet und verwiesen auf diese jüngsten Nachrichten: “Es soll zwar nicht um eine breit angelegte Attacke handeln, dennoch gibt es Sorgen vor einer Eskalation des Nahost-Konflikts.”
Auch das technische Bild des Dax mahnt den Experten der Helaba zufolge zur Vorsicht und es gebe Unsicherheiten auch in Bezug auf die von den Anlegern erhoffte Zinswende in den USA. Vor diesem Hintergrund scheine eine Korrekturausdehnung möglich.
Am Freitag sollten mit Blick auf einzelne Branchen Rüstungswerte im Blick behalten werden. Sie steigen traditionell, wenn sich die geopolitischen Spannungen verschärfen.
Gleichwohl fielen die Papiere des Rüstungskonzerns Rheinmetall im vorbörslichen Handel mit starken Schwankungen auf, denn die Deutsche Bank hatte die Kaufempfehlung für die Anteilsscheine gestrichen. Analyst Christoph Laskawi begründete dies mit der stark gestiegenen Bewertung der Aktien. Diese notierten zuletzt auf der Plattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vortag knapp ein Prozent im Minus.
Unter Druck gerieten auf Tradegate ebenfalls Papiere aus der Luftfahrt- und Touristikbranche wie Lufthansa und Tui. Sie leiden unter der Aussicht, dass angesichts des Nahost-Konflikts weniger Reisen in die Region stattfinden dürften. (dpa-AFX/ag)