FRANKFURT: Nach drei schwachen Wochen zeichnet sich am Montag im Dax ein neuerlicher Stabilisierungsversuch ab. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisiert ihn eine Stunde vor der Börseneröffnung ein halbes Prozent höher bei 17 820 Punkten.
Anfang des Monats hatte der Dax mit 18 567 Punkten noch ein Rekordhoch markiert – nach einem starken Jahresauftakt mit fast elf Prozent Zuwachs. Seither korrigiert der Index, bedingt durch weiter gestiegene geopolitische Risiken und einen unklaren geldpolitischen Kurs in den USA. Galt zunächst eine Zinswende nach unten im Juni als ausgemacht, scheint inzwischen eine längere Inflationsbekämpfung durch ein hohes Zinsniveau notwendig.
Im Bereich seiner 50-Tage-Durchschnittslinie scheint sich der Dax aktuell allerdings zu fangen. Sie wird als Gradmesser für den mittelfristigen Trend viel beachtet. “Nach dem jüngsten Ausverkauf stehen die Schnäppchenjäger jetzt in den Startlöchern”, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. “Für diejenigen, die die Rally des Jahres 2024 unterinvestiert beobachtet haben, ist der aktuelle Rücksetzer eine willkommene Kaufgelegenheit.” Die Anleger reagierten zunächst erleichtert, dass es am Wochenende von den Krisenherden keine weiteren Hiobsbotschaften gegeben habe.
Die Woche wird daneben geprägt sein von der Berichtssaison. Am Abend nach US-Börsenschluss macht SAP den Auftakt. Deren Chef Christian Klein stellte den Anlegern in Aussicht, dass es dieses Jahr vor allem beim Cloudwachstum und dem bereinigten operativen Ergebnis weiter schwungvoll nach oben geht. Umbaukosten könnten aber belasten. Vorbörslich tendierten die Papiere der Walldorfer nach ihrer jüngsten Korrektur von elf Prozent unauffällig.
Überhaupt tut sich vorbörslich wenig. Etwas stärker zeigten sich Rüstungswerte wie Rheinmetall und Hensoldt. Auch die Profiteure der Zeitenwende in der europäischen Rüstungspolitik waren zuletzt etwas unter Druck geraten.
Adidas waren derweil gegen den Trend stark. Sie könnte auch am Montag neben Puma einen Blick wert sein, nachdem Puma-Vorstandschef Arne Freundt in der “Welt am Sonntag” zum Angriff blies. Man will gegenüber Adidas und Nike aufholen – vor allem in den USA. (dpa-AFX/ag)