FRANKFURT: Nach dem Hin und Her zum Wochenstart zeichnet sich am Mittwoch im Dax zunächst wenig Bewegung ab. Der X-Dax signalisierte den deutschen Leitindex eine Stunde vor dem Xetra-Start 0,1 Prozent tiefer auf 19.013 Punkte. Am Montag hatte er sich noch an der Hürde von 19.500 Punkten festgelaufen und war dann tags zuvor fast auf 19.000 Punkte abgesackt. Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 wurde am Mittwochmorgen 0,4 schwächer erwartet.
Neben erneut zahlreichen Geschäftsberichten stehen zur Wochenmitte auch die US-Verbraucherpreise im Fokus. “Diese werden mit Spannung erwartet, denn die US-Notenbank hat die Entwicklung der Leitzinsen in den kommenden Monaten mit den Perspektiven für Inflation und Beschäftigung verknüpft”, erklärten die Experten der Landesbank Helaba. Eine weitere Zinssenkung um 25 Basispunkte im Dezember, nachdem die Fed im September die Zinsen seit Jahren erstmals wieder gesenkt hatte, werde aktuell nur zu rund 63 Prozent eingepreist. Entsprechend genau würden die eingehenden Daten abgeklopft.
Besonders kritisch beäugt werden auch die Zahlen und Ziele von Siemens Energy. Die Münchner sind mit einem Jahresplus von bis zu 250 Prozent klarer Dax-Highflyer. Analyst Akash Gupta von der Investmentbank JPMorgan hält die Papiere trotz ihres Rekordlaufs angesichts der Ambitionen bis 2028 noch nicht für allzu teuer. Man habe das Bild einer starken und langfristigen Wachstumsstory gezeichnet, kommentierte sein Goldman-Sachs-Kollege Ajay Patel. Vorbörslich ging es nach Gewinnmitnahmen vom Vortag wieder deutlich aufwärts und es zeichnen sich weitere Höchststände ab.
Deutlich aufwärts geht es wohl auch für die zuletzt schwächelnden Papiere der Allianz. Der Versicherer wird dank glänzender Geschäfte und geringerer Katastrophenschäden optimistischer für das laufende Jahr. Zwar musste man fast 650 Millionen Euro für die Folgen von Naturkatastrophen wie den Überschwemmungen in Osteuropa und mehreren Stürmen in Europa und den USA ausgeben. Im Vorjahr hatten Naturkatastrophen jedoch mehr als doppelt so viel gekostet.
Die Aktien des Energiekonzerns RWE profitierten vorbörslich neben dem Optimismus für den Jahresgewinn insbesondere von avisierten Aktienrückkäufen im Volumen von 1,5 Milliarden Euro.
Zweistellige Kursgewinne winken für Auto1. Der Online-Autohändler kommt beim Bemühen um bessere Ergebnisse weiter voran und hob seine Gewinnprognose erneut an. Nach massiven Kursverlusten seit dem Börsengang 2021 bis in den März dieses Jahres, wird 2024 für die Aktionäre wohl doch noch versöhnlich. Die Aktien streben vorbörslich gen Jahreshoch bei 10,42 Euro.