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Aktien Frankfurt: Dax baut Gewinne aus – Rekordhoch nach Zinssenkung greifbar

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
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Nach der dritten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat der Dax seine Gewinne vor dem Wochenende etwas ausgebaut. Am Freitagnachmittag stieg der deutsche Leitindex 0,31 Prozent auf 19.643,77 Punkte und rückte damit nah an sein Rekordhoch vom Vortag bei knapp 19.675 Zählern heran. “Zinsen sinken, Kurse steigen”, kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen kletterte zuletzt 0,64 Prozent höher auf 27.326,12 Punkte.

Am Donnerstag hatte die EZB den Leitzins angesichts schwächelnder Konjunktur und rückläufiger Inflation erneut gesenkt. “Nach dem gestrigen Zinsschritt um 0,25 Prozentpunkte preist der Terminmarkt für die nächste Sitzung im Dezember eine Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte bereits mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 50 Prozent ein”, schrieben die Experten von Index-Radar.

Auch Chinas Wirtschaft beschäftigte die Anleger. Die chinesische Konjunktur schwächte sich im dritten Quartal zwar weiter ab, das Wachstum fiel aber stärker aus als erwartet. “Der befürchtete Datenschock aus China ist ausgeblieben”, kommentierte Chef-Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. “Die Zahlen deuten sogar auf eine Stabilisierung der zweitgrößten Volkswirtschaft hin.” Infolge der anhaltenden Konjunkturschwäche hatte Chinas Regierung bereits Ende September ein Konjunkturpaket angestoßen.

Davon profitierten unter den Einzelwerten in Frankfurt vor allem die Autowerte, China ist für sie ein sehr wichtiger Markt. Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen und die Porsche AG legten zwischen 1,4 und 3,5 Prozent zu.

Daimler Truck setzte sich mit einem Kursplus von acht Prozent sogar an die Dax-Spitze und trotzte damit schwachen Quartalszahlen von Volvo. Die Nachfrageprognose des schwedischen Konkurrenten fürs kommende Jahr liege allerdings über der Markterwartung, schrieb Jefferies-Analyst Michael Aspinall. Im MDax stand die VW-Tochter Traton 4,1 Prozent im Plus.

Bevor die Berichtssaison hierzulande kommende Woche so richtig ins Rollen kommt, bewegten auch Analystenstimmen die Aktienkurse. Nach der abermals erhöhten Jahresprognose von Adidas stufte die Baader Bank den Sportartikelhersteller auf “Add” nach oben. Adidas komme bei der Rückkehr zur Profitabilität schneller als von ihm erwartet voran, schrieb Analyst Volker Bosse. Die Adidas-Papiere stiegen 2,4 Prozent.

Bei den Nebenwerten im SDax sorgte Stratec mit einer gekappten Umsatzprognose für Gesprächsstoff. Der Diagnostikspezialist rechnet nun schlimmstenfalls mit leicht rückläufigen Erlösen im laufenden Jahr. Berenberg-Analyst Odysseas Manesiotis sieht trotzdem Erholungspotenzial, an der auch die “Mini-Warnung” nichts ändere. Laut Warburg-Experte Michael Heider sei zudem das Abwärtspotenzial für die Konsensschätzungen begrenzt. Nach Verlusten von zeitweise mehr als 6,5 Prozent legten die Stratec-Aktien zuletzt 3,4 Prozent zu.

Deutlich abwärts ging es dagegen für Amadeus Fire. Ein erneut gekapptes Gewinnziel ließ die Papiere der Personaldienstleisters um 9,1 Prozent absacken. Analyst Andreas Wolf von Warburg Research hatte erst am Morgen in einer Studie darauf hingewiesen, dass Geschäftszahlen anderer Personaldienstleister jüngst weiter negative Signale gesendet hätten.

Schlusslicht im Nebenwerte-Index waren die Papiere von Süss Microtec mit einem Kursrutsch von 12,3 Prozent. Die Investmentbank Stifel hatte die Kaufempfehlung für die Aktien des Hightech-Unternehmens gestrichen. Wie andere Branchenwerte auch steht Süss Microtec außerdem infolge eines überraschend tristen Geschäftsausblicks des Anlagenbauers für die Chipindustrie ASML seit Dienstag unter Druck.

Jenoptik setzte nach dem ASML-Schock dagegen zur Erholung an. Die Papiere des Technologieunternehmens standen im MDax zuletzt 1,3 Prozent bei 24,02 Euro im Plus. Da ASML rund ein Fünftel zum Jenoptik-Umsatz beitrage, hält Hauck-Aufhäuser-Analyst Finn Kemper das Erlösziel zwar für ambitioniert und senkte sein Kursziel auf 35 Euro – damit sieht er aber weiterhin reichlich Aufwärtspotenzial für die Aktien.

Der Euro stabilisierte sich nach den Verlusten der vergangenen Tage und wurde am Nachmittag mit 1,0858 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0866 (Mittwoch: 1,0897) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9203 (0,9176) Euro. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,19 Prozent am Vortag auf 2,17 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,15 Prozent auf 126,70 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,08 Prozent auf 134,11 Zähler.  (dpa-AFX/niw/jha/cw)

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