FRANKFURT: Der zuletzt schwächelnde Dax hat am Donnerstag wieder den Weg nach oben gefunden. Inflationsdaten aus Deutschland ließen ihn kalt. Am frühen Nachmittag stieg der Leitindex um 0,63 Prozent auf 19.383,72 Punkte. Damit machte er den Rückschlag der vergangenen zwei Handelstage nahezu wett. Bis zum Rekord von 19.674 Punkte aus dem Oktober fehlen ihm aber noch fast 1,5 Prozent.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen erholte sich zuletzt um 0,33 Prozent auf 26.272,47 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,55 Prozent hoch.
Die Börsenumsätze fielen angesichts fehlender Impulse von den US-Börsen überschaubar aus. Wegen des Feiertags Thanksgiving wird in New York an diesem Donnerstag gar nicht und am Schnäppchentag Black Friday nicht so lange wie üblich gehandelt.
Halbleitertitel waren nach Branchennachrichten gefragt. Im MDax sowie im Nebenwerte-Index SDax gehörten Aixtron, Siltronic, Süss Microtec und Elmos zu den besseren Werten, während sich Infineon Dax-konform entwickelten.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf Kreise, die US-Regierung unter dem scheidenden Präsidenten Joe Biden erwäge zusätzliche Beschränkungen für den Verkauf von Halbleiterausrüstung und KI-Speicherchips nach China. Die Berichte deuteten allerdings an, dass diese Maßnahmen etwas weniger harsch ausfallen könnten als zuvor befürchtet, kommentierte Marktstratege Jim Reid von der Deutschen Bank.
Airbus-Titel verteuerten sich als Dax-Spitzenreiter um 3,5 Prozent, womit sie an die starke Vortagsentwicklung anknüpften. Zur Wochenmitte hatte die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass der Triebwerkhersteller CFM ursprünglich für das Wartungssegment produzierte Triebwerke nun an den Flugzeugbauer abgeben dürfte. Eine entsprechende Einigung hätten die Unternehmen in diesem Monat erreicht, hieß es unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. “Das dürfte das Ziel von Airbus von 700 ausgelieferten Flugzeugen 2024 unterstützen”, schrieb Analystin Sheila Kahyaoglu von der US-Bank Jefferies.
Ansonsten sorgten Analystenaussagen für Bewegung. Aktien von Nutzfahrzeugherstellern profitierten von einer positiven Studie der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas. Nach einer langen Phase des Abbaus von Lagerbeständen habe die Auftragslage bei den Investitionsgüterherstellern die Talsohle erreicht, schrieb Experte Jonathan Mounsey. Er stufte Traton auf “Outperform” hoch, was die Titel der Volkswagen-Nutzfahrzeugholding mit einem Kursanstieg um 2,5 Prozent honorierten. Für die Aktien des Konkurrenten Daimler Truck ging es um 2,6 Prozent hoch.
Der Euro kostete zuletzt 1,0539 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0531 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel der Rentenindex Rex um 0,06 Prozent auf 127,10 Punkte. Die Umlaufrendite stieg im Gegenzug von 2,10 auf 2,12 Prozent. Der Bund-Future gewann 0,16 Prozent auf 134,25 Punkte.