Aktien Frankfurt Schluss: Dax etwas tiefer nach Feiertagspause

Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.
Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland. Foto: Fredrik von Erichsen/dpa
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Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Donnerstag recht lethargisch aus der Feiertagspause zurückgemeldet. Am ersten Handelstag im Mai stand die Nachlese des Zinsentscheids in den USA im Fokus, aber auch die Vorschau auf den US-Arbeitsmarktbericht am Freitag.

Den Anlegern mangelte es an Gewissheit und damit auch an Kaufargumenten. Diese kamen auch nicht von neuen Wirtschaftsdaten aus der Eurozone.

Der Dax schwankte in einer relativ engen Spanne um sein Vortagsniveau und schloss mit einem Minus von 0,20 Prozent bei 17 896,50 Punkten. Damit fiel der Leitindex unter die 50-Tage-Durchschnittslinie, die bei Charttechnikern als Indikator für den mittelfristigen Trend gilt. Der MDax sank letztlich um 0,05 Prozent auf 26 252,41 Zähler.

Mehr Bewegung gab es an den anderen europäischen Leitbörsen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 0,6 Prozent. In Paris büßte der CAC 40 0,9 Prozent ein. Dagegen präsentierte sich der Londoner Handelsplatz in guter Form: Der FTSE 100 GB0001383545 gewann 0,6 Prozent. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial US2605661048 notierte zum europäischen Handelsende rund 0,5 Prozent höher.

Zur Wochenmitte hatte US-Notenbankchef Jerome Powell einmal mehr Hoffnungen auf Zinssenkungen gedämpft. Es könne “länger als bisher angenommen” dauern, bis die Fed mehr Zuversicht gewinne, dass die hohe Inflation wirklich auf dem Rückzug sei. Allerdings trat Powell auch Sorgen entgegen, dass der nächste Zinsschritt sogar eine Erhöhung sein könnte.

Laut Eckhard Schulte von Mainsky Asset Management hat Powell die geldpolitischen Pläne erneut sehr klar kommuniziert. Die Fed sei von der zeitverzögerten Wirkung ihrer noch sehr restriktiven Geldpolitik überzeugt. “Die Zinswende in den USA in diesem Jahr kommt, nur etwas später als noch vor einigen Wochen vom Markt und auch von uns erwartet”, so Schulte. Inzwischen erwarten Experten einen ersten Zinsschritt nicht mehr vor dem Spätsommer.

Mit der Bayer-Aktie setzte sich einer der bislang größten Verlierer im laufenden Jahr mit einem Kurssprung von 2,9 Prozent an die Dax-Spitze. Wieder einmal sorgten Rechtsstreitigkeiten in den USA für Bewegung. Ein Händler verwies auf den “zweiten großen juristischen Sieg in kurzer Zeit”, weil ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Washington im Streit um die seit Jahrzehnten verbotene Chemikalie PCB ein Urteil gegen den Chemie- und Pharmakonzern aufgehoben hat.

Bei den Aktien von MTU nahmen Anleger weiter Gewinne mit und sorgten für einen Kursabschlag von letztlich 2,8 Prozent. Am Dienstag hatten sie zunächst positiv auf Quartalszahlen des Triebwerkbauers reagiert und ihre Erholung auf fast 10 Prozent seit Mitte April ausgebaut. Dann waren sie aber nach unten abgedreht, was Jefferies-Analystin Chloe Lemarie mit Kommentaren während einer Telefonkonferenz am Dienstag begründete, die ein schwaches Ergebnis im zweiten Quartal signalisiert hätten.

Auch einige MDax-Werte rückten ins Blickfeld. Ein Gewinnsprung im ersten Quartal hievte die Aktien von Scout24 mit 0,9 Prozent ins Plus. Marcus Diebel von der US-Bank JPMorgan bewertete die Resultate als solide und bezeichnete eine rekordhohe Kundenzahl als ermutigend.

Hugo Boss verbuchte zunächst einen starken Handelsauftakt, nachdem der Modekonzern im ersten Quartal besser abgeschnitten hatte als erwartet. Nach vorsichtigeren Tönen des Finanzchefs zum China-Geschäft drehte der Kurs dann aber deutlich ins Minus. Am Ende betrug der Verlust 6,9 Prozent.

Abseits der Berichtssaison bewegten Analystenstimmen. Die Aktien von Lufthansa legten um 1,9 Prozent zu, nachdem Bernstein Research das negative Votum aufgegeben hatte. Analyst Alexander Irving nannte beendete Tarifstreitigkeiten und verbesserte Perspektiven in den Bereichen Technik und Cargo als Argumente für eine nun neutrale Bewertung.

Noch dynamischer zeigten sich die Fielmann-Papiere, die sich nach einer Kaufempfehlung der Privatbank Hauck Aufhäuser mit plus 5,7 Prozent an die SDax-Spitze setzten. Experte Christian Salis lobte die US-Expansion der Optikerkette, die Formen annehme.

Für Borussia Dortmund ging es um 5,1 Prozent nach oben. Der Fußballclub ist dank eines 1:0-Erfolgs gegen Paris Saint-Germain auf Finalkurs in der Champions League. Zugleich konnte er sich wieder einen Startplatz in der lukrativen europäischen Eliteliga sichern, weil klar ist, dass die Bundesliga dort in der kommenden Saison einen zusätzlichen Startplatz bekommt.

Der Euro wurde zuletzt mit 1,0704 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0698 Dollar festgesetzt.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 2,59 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,02 Prozent auf 124,00 Punkte. Der Bund-Future stieg um 0,45 Prozent auf 130,52 Punkte. (dpa-AFX/cw) 

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