AKTIEN IM FOKUS: Munich Re machen Minus fast wett – Gewinnziel im Blick

FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Aktien der Munich Re DE0008430026 haben am Dienstag ihre anfangs deutlichen Verluste im Zuge einer genaueren Einordnung der Quartalszahlen und Prognosen weitgehend abgeschüttelt. Zuletzt notierten sie mit 544,20 Euro nur noch hauchdünn im Minus, nach einem Verlust von 3,3 Prozent zum Auftakt. Der deutsche Leitindex Dax DE0008469008 stand zuletzt knapp im Plus und tut sich erneut schwer damit, die Marke 24.000 Punkten nachhaltig hinter sich zu lassen.

Dem Rückversicherer gelang nach einem äußerst katastrophenarmen Sommer im dritten Quartal ein Gewinnsprung. Allerdings musste der Vorstand seine Erwartungen an die Einnahmen ein weiteres Mal kappen. Wegen veränderter Vertragsbedingungen und Wechselkurse dürfte der Versicherungsumsatz in diesem Jahr nur 61 Milliarden Euro erreichen, hieß es. Erst im Sommer hatte das Management seine Erwartung auf 62 Milliarden gesenkt.

Analyst Ben Cohen von der RBC sprach von einem soliden dritten Quartal der Munich Re. Er hatte sich zunächst etwas gewundert, dass der Markt negativ darauf reagierte, dass der Konzern den Gewinnausblick auf 2025 nicht angehoben habe.

Für das Gesamtjahr peilt die Munich Re weiterhin einen Gewinn von rund 6 Milliarden Euro an, obwohl nach neun Monaten schon fast 5,2 Milliarden Gewinn zu Buche stehen. Cohen geht denn auch davon aus, dass der Konzern das Gewinnziel übertreffen wird. Laut dem Finanzvorstand von Munich Re befindet man sich auf einem sehr guten Weg, das Gewinnziel zu erreichen.

In den Blick rückt nun als nächstes Ereignis der Kapitalmarkttag am 11. Dezember. Experte Cohen sieht in der Veranstaltung den wesentlich größeren Treiber für die Aktien als die nun vorgelegten Zahlen. Er rechnet dann mit einer deutlichen Aufstockung der Aktienrückkäufe.

Wie Munich Re hatte auch die Konkurrentin Hannover Rück DE0008402215 von einem katastrophenarmen Sommer profitiert. Anders als die Munich Re hoben die Hannoveraner aber bei der Zahlenvorlage am Vortag ihr Gewinnziel für 2025 an, was Anleger mit einem Kursgewinn von 3,5 Prozent honoriert hatten. Am Dienstag legte der Kurs der Hannover Rück nun noch moderat zu. Die Geschäftstrends der Munich Re ähnelten denen des Wettbewerbers, schrieb Philip Kett vom Analysehaus Jefferies und betonte zugleich: Die Profitabilität bleibe exzellent.

Im Chart weisen beide Aktien eine frappierende Ähnlichkeit auf. Mit plus 10,6 Prozent stehen Munich Re seit Jahresanfang aktuell etwas besser da als Hannover Rück mit plus 6,9 Prozent. Doch während Hannover Rück die Schwächephase seit Anfang Oktober vorerst überwunden haben dürften, ist dies bei Munich Re derzeit noch fraglich.

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