Aktien New York Ausblick: Anleger vorsichtig vor US-Zinsentscheid

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NEW YORK: Die Anleger gehen am Mittwoch mit Respekt an den später erwarteten Zinsentscheid der US-Notenbank Fed heran. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial eine Stunde vor dem Start 0,15 Prozent tiefer auf 37 757 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde mit knapp einem halben Prozent noch etwas deutlicher im Minus erwartet. Gute Resultate von Amazon setzten sich im breiten Tech-Sektor zunächst nicht als Kurstreiber durch.

Bei der US-Zinsentscheidung, die zwei Stunden vor Handelsschluss auf der Agenda steht, dürften die Währungshüter an ihrer straffen Haltung festhalten. Insofern rücken wohl einmal mehr vor allem die Begleitaussagen in den Mittelpunkt. Von Händlerseite hieß es, ein anziehendes Lohnwachstum erhöhe die Unsicherheit. Anleger fragten sich, ob es vom Fed-Vorsitzenden Jerome Powell vielleicht sogar eine Andeutung gibt, dass der Leitzins nicht restriktiv genug sein könnte.

Eigentlich hatten Anleger für dieses Jahr schon Zinssenkungen eingepreist, doch zuletzt waren die Erwartungen daran wegen der zähen Inflation stark gedämpft worden. Laut dem Marktanalyst Frank Sohlleder vom Broker Activtrades ist deshalb die Befürchtung präsent, dass sogar über eine Zinserhöhung nachgedacht werden müsse. Seiner Einschätzung nach wäre es aber schon eine Enttäuschung, wenn sich “die bereits eingepreisten Zinssenkungen weiter verzögern und möglicherweise nicht vor September zu erwarten sind.”

Bei Amazon hatte ein überraschend deutlicher Umsatzanstieg ein vorbörsliches Plus von 1,6 Prozent zur Folge. Die Cloud-Sparte AWS des Online-Händlers verzeichnete das stärkste Umsatzwachstum seit einem Jahr. Dies wog etwas schwerer als eher enttäuschende Aspekte wie der Ausblick und die Barmittelverwendung. Amazon profitiert laut Konzernchef Andy Jassy vom verstärkten Bedarf an Rechenleistung für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz.

Darüber hinaus waren die Signale, die von der Berichtssaison ausgingen, am Mittwoch durchwachsen. Positiv fiel noch der Pharmakonzern Pfizer auf, dessen Aktien um 1,3 Prozent anzogen. Angetrieben vom Umsatz mit dem Corona-Mittel Paxlovid und gesenkten Ausgaben habe Pfizer die Erwartungen übertroffen, lobte der UBS-Analyst Trung Huynh.

Getoppt wurde dies von der Social-Media-Plattform Pinterest mit einem Kurssprung um 16 Prozent. Hier lobte der JPMorgan-Experte Douglas Anmuth, das Unternehmen schalte auf seinem Wachstumskurs einen Gang höher. Sein Kollege James Heaney von Jefferies Research sprach vom schnellsten Umsatz- und Nutzerwachstum seit 2021.

Auf der anderen Seite gab es aber auch viele enttäuschende Berichte. Bei AMD zum Beispiel sank der Kurs vorbörslich um 6,4 Prozent. Am Markt hieß es, der Chipkonzern habe enttäuschende Ziele für einen Prozessor formuliert, der auf Künstliche Intelligenz ausgerichtet ist.

Besonders beunruhigend empfanden die Anleger das, was Starbucks bekannt gab. Die Aktien sackten um 13 Prozent ab. Die Kaffeehauskette vermeldete für das vergangene Quartal auf vergleichbarer Basis einen unerwarteten Umsatzrückgang. Das Unternehmen habe seine Mühe, mit den vom vorherigen Management nach oben getriebenen Erwartungen Schritt zu halten, hieß es.

Auch bei CVS Health gab es ein sehr tiefes Minus von 12 Prozent. Der Anbieter von Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen senkte zum zweiten Quartal in Folge seine diesjährigen Gewinnziele und verwies dabei auf gestiegene medizinische Kosten im Versicherungsgeschäft.

Die Gruppe der Verlierer wurde erweitert von Kraft Heinz mit einem vorbörslichen Abschlag in Höhe von 4,5 Prozent. Wechselhaft entwickelte sich derweil die Aktie des Chemiekonzerns Dupont, die sich zuletzt mit 5,6 Prozent ins Plus absetzen konnte. (dpa-AFX/ml)

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