Der klare Sieg von Donald Trump als neuer US-Präsident dürfte am Mittwoch von einem Rekordhoch an der Wall Street begleitet werden. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn am Mittwoch taxierte der Broker IG den bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial (Dow) mit plus 3,1 Prozent auf 43.530 Punkte. Der Nasdaq 100 wird von IG mit einem Aufschlag von 1,8 Prozent auf 20.597 Zähler indiziert. Seinen letzten Höchststand hatte der technologielastige Index im Juli bei knapp über 20.690 Punkten erreicht.
Weiter hoch laufende Kurse und damit auch eine Jahresendrally seien nach dem deutlichen Sieg Trumps und einer Mehrheit der Republikaner im Senat und möglicherweise Repräsentantenhaus ein gut denkbares Szenario, sagte ein Börsianer. Damit könne Trump durchregieren und etwa Steuern senken, die Ölförderung ausweiten oder auch das Einwanderungsrecht verschärfen.
Laut Portfolio-Manager Thomas Altmann werde nun die sogenannten “Trump-Trades” gespielt: Der Bitcoin klettere mit Trump als klaren Befürworter der Kryptowährung zwischenzeitlich in Rekordhöhe, die Renditen stiegen und die Kurse fielen. “Denn die Umsetzung von Trumps Wahlversprechen würde die Verschuldung der USA deutlich weiter nach oben treiben. Dagegen steigen die Aktienkurse. Denn die US-Unternehmen würden von Trumps Steuerplänen profitieren.”
Unter den Einzelwerten sprangen vorbörslich die Aktien des Elektroautobauers Tesla um knapp 13 Prozent hoch und würden damit wieder einer Marktkapitalisierung von einer Billion US-Dollar näher kommen. Tech-Milliardär und Tesla-Gründer und -Chef Elon Musk stand im Wahlkampf eng an der Seite des Republikaners Trump. Tesla dürfte laut Aktienexperte Andreas Lipkow indirekt über den politischen Einfluss Musks profitieren.
Trump Media & Technology Group (TMTG) sprangen vorbörslich um rund 26 Prozent hoch. Das von Trump gegründete Unternehmen dürfte “zukünftig als Sprachrohr des neuen US-Präsidenten positioniert werden und entsprechende Marketingaufmerksamkeit bekommen”, wie Lipkow sagte. TMTG war letztlich das Ergebnis des Sturms von Trump-Anhängern auf das Kapitol im Januar 2021, in dem die Abstimmung des damaligen neuen US-Präsidenten Joe Biden ratifiziert wurde.
Verschwörungserzählungen Trumps über die angeblich gestohlene Präsidentschaftswahl 2020 hatte die Wut seiner Anhänger entfacht. Trump, der seine politischen Ansichten damals vor allem über Twitter (heute X) kundgetan hatte, wurde anschließend von diesem Messenger-Dienst gesperrt, aber auch von Facebook und Instagram. Daraufhin beschloss er, einen eigenen Messenger-Dienst zu gründen. (dpa-AFX/cw)