Die US-Aktienmärkte dürften am Donnerstag mit freundlich eröffnen. Rund eine Dreiviertelstunde vor dem Sitzungsstart taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial rund 0,2 Prozent höher auf 37 820 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 wurde rund 0,3 Prozent im Plus erwartet.
Trotz der jüngsten Enttäuschungen über das Tempo der erwarteten US-Zinssenkungen seien die Anleger optimistischer mit Blick auf das Wirtschaftswachstum und dessen Auswirkung auf die Aktienmärkte, kommentierte Peter Oppenheimer, Aktienstratege bei Goldman Sachs.
Frische Konjunkturdaten zeigten nur wenig Einfluss auf die vorbörslichen Notierungen. So hellte sich das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia – gemessen am Philly-Fed-Index – im April unerwartet und deutlich auf. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stagnierte, während Analysten einen leichten Anstieg erwartet hatten. Kurz nach Handelsstart stehen noch die Frühindikatoren sowie die Wiederverkäufe von Häusern auf der Agenda.
Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von Tesla im Anlegerfokus stehen. Der Elektroautobauer will seine Aktionäre erneut über ein Dutzende Milliarden Dollar schweres Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk abstimmen lassen, das von einem Gericht torpediert wurde. Der Schritt kommt wenige Tage nach der Ankündigung, mehr als jede zehnte Stelle zu streichen. Im vorbörslichen Handel verloren Tesla-Papiere 2,3 Prozent.
Die Anteilsscheine von Boeing büßten vorbörslich 0,7 Prozent ein. Ein Boeing-Ingenieur, der als Whistleblower auftritt, hatte bei einem Auftritt im US-Senat seine Kritik an der Produktion des Langstrecken-Modells 787 “Dreamliner” bekräftigt. Sam Salehpour behauptet, dass Boeing Fehler bei der Verbindung von Rumpfteilen der Maschine zugelassen habe, was ihre Langlebigkeit beeinträchtigen könne. Der Konzern wies die Vorwürfe zurück.
Microsoft kommt laut Insidern um eine formelle Untersuchung seiner 13-Milliarden-Dollar-Investition in den KI-Entwickler OpenAI durch die EU-Kommission herum. Diese habe entschieden, dass es sich bei der Beteiligung nicht um eine Übernahme handle und der Softwarekonzern die Ausrichtung von OpenAI nicht kontrolliere, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Microsoft-Titel stiegen vorbörslich um 0,2 Prozent.
Die US-Regierung wird in ihren Bestrebungen zur Förderung der heimischen Chipindustrie laut Insidern auch Micron Technology mit rund 6,1 Milliarden Dollar unter die Arme greifen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Offiziell werden dürfte das Paket in der kommenden Woche. Micron-Aktien gewannen vorbörslich 1,2 Prozent.
Die Papiere von Blackstone fielen vorbörslich um 1,8 Prozent. Der Vermögensverwalter verlangsamte im ersten Quartal das Tempo des Ausstiegs aus Geschäften in den Bereichen Private Equity und Immobilien, was den für die Aktionäre verfügbaren Gewinn schmälerte. (dpa-AFX/cw)