Am US-Aktienmarkt zeichnen sich am Mittwoch zum Handelsstart moderate Gewinne ab. Im Fokus steht die Leitzinsentscheidung zwei Stunden vor Börsenschluss und die begleitenden Kommentare der US-Notenbank Fed zur Geldpolitik im neuen Jahr.
Rund eine Dreiviertelstunde vor dem offiziellen Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial 0,3 Prozent höher auf 43.592 Punkte. Am Vortag hatte der bekannteste Wall-Street-Index den neunten Tag in Folge schwächer geschlossen, was nach Bloomberg-Daten seit 1978 nicht mehr der Fall gewesen ist. Den Nasdaq 100 erwartet IG an diesem Mittwoch 0,2 Prozent im Plus auf 22.050 Zähler.
Um 0,25 Prozentpunkte dürfte es mit den Leitzinsen nach unten gehen. Darüber herrscht weitgehend Einigkeit. “Offen ist wie immer die Frage, wie es danach weitergeht. Und da besteht nach den weiterhin starken Daten zur US-Wirtschaft durchaus das Risiko, dass von Fed-Chef Jerome Powell sehr restriktive Töne zu vernehmen sein werden”, warnt Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets. Die sich bereits abkühlende Zinsfantasie könnte so weitere Nahrung erhalten und vor dem Weihnachtsfest “noch für etwas Wasser im Wein der Rendite verwöhnten Aktionäre sorgen”.
Unter den Einzelwerten bleiben vor allem Aktien mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz im Blick der Anleger. Nvidia dürften sich nach einem Rekordhoch im November und zuletzt vier Verlusttagen in Folge wieder etwas erholten. Vorbörslich steht ein Plus von knapp drei Prozent zu Buche.
Broadcom , die nach starken Quartalszahlen seit vergangenen Freitag eine Rekordrally hingelegt hatten, dürften ihre Verluste vom Vortag um rund ein Prozent ausweiten. Im Jahresverlauf hat sich der Aktienkurs bislang etwas mehr als verdoppelt.
Corvus Pharmaceutical sackten vor dem Handelsstart um 43 Prozent ab. Im Fokus stehen Zwischenergebnisse einer Phase-1-Studie zum Arzneistoff Soquelitinib bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis des Biopharma-Konzerns.
Zudem dürften Umstufungen von Analysten bewegen. Unter anderem wurden die Papiere von Rivian und Fluence Energy von der Investmentgesellschaft Baird auf “Neutral” abgestuft und dies mit der sich verändernden geopolitischen Landschaft nach der US-Wahl begründet. Die Aktien des E-Autoherstellers verloren vorbörslich ein Prozent und die des Entwicklers und Herstellers von Energiespeicherlösungen gaben um knapp zwei Prozent nach. (dpa-AFX/cw)