Nach der zuletzt schwungvollen Erholung der US-Börsen zeichnen sich am Montag weitere Gewinne ab. Gut eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,4 Prozent höher auf 38 823 Punkte und den technologielastigen Nasdaq 100 0,3 Prozent im Plus auf 17 952 Punkte.
Am Freitag hatte vor allem der technologielastige Auswahlindex deutlich von positiv aufgenommenen Quartalsberichten von Apple und Amgen sowie einem schwachen US-Arbeitsmarktbericht profitiert. Die weltgrößte Volkswirtschaft schuf im April deutlich weniger neue Arbeitsplätze als erwartet. Zusammen mit der überraschend gestiegenen Arbeitslosenquote und der unerwarteten Abschwächung beim Lohnwachstum schürte dies die jüngst davor gedämpften Hoffnungen auf eine baldige geldpolitische Wende.
Nach den Arbeitsmarktdaten preisten nun etliche Anleger eine erste Zinssenkung der US-Notenbank Fed bereits im September ein statt wie bisher im November, hieß es aus dem Markt. Ab diesem Montag melden sich mehrere Fed-Mitglieder zu Wort. Von ihren Aussagen erhoffen sich die Anleger weitere Hinweise auf eine Lockerung der Geldpolitik. Insbesondere Technologieunternehmen gelten als Profiteure niedriger Zinsen.
Am Montag sorgten vor allem Übernahmen für Freude. Bei Perficient konnten sich die Aktionäre über einen vorbörslichen Kurssprung von 53 Prozent auf 73,55 US-Dollar freuen. Der Finanzinvestor EQT will das digitale Beratungsunternehmen für 76 Dollar je Aktie beziehungsweise rund 3 Milliarden Dollar inklusive Schulden übernehmen. Die Transaktion soll noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden.
Derweil geht die Achterbahnfahrt bei Paramount Global wohl weiter. Nachdem sich die Übernahmespekulationen rund um den Medienkonzern am Freitag deutlich abgekühlt hatten, heißt es nun, Paramount prüfe die 26 Milliarden Dollar schwere Kaufofferte des japanischen Elektronikriesen Sony und des Finanzinvestors Apollo. Zuletzt gewannen die Aktien 3,4 Prozent.
Für Marathon Digital und Riot Platforms zeichnen sich Kursaufschläge von 5,6 beziehungsweise 2,8 Prozent ab. Die Bitcoin-Mining-Spezialisten profitieren davon, dass der Kurs der bekannten Digitalwährung die Marke von 65 000 Dollar knackte. Das von Anfang März datierende Rekordhoch an der Kryptowährungs-Börse Bitstamp liegt bei knapp 74 000 Dollar.
Bei Apple machten einige Anleger nach dem jüngsten Kurssprung Kasse, wie das vorbörsliche Minus von 0,4 Prozent zeigte. Dazu zählte auch die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffett, die ein operativ starkes erstes Quartal berichtete und ihren Apple-Anteil weiter reduzierte. Die B-Akien von Berkshire gewannen 0,8 Prozent.
Für die Anteilsscheine von Biontech ging es nach Zahlen um 5,2 Prozent bergab. Damit dürften sie den jüngsten Aufwärtstrend erst einmal beenden. Das Biotech-Unternehmen rutschte zum Jahresauftakt deutlich in die Verlustzone und berichtete einen herben Umsatzeinbruch. Zur Begründung verwiesen die Mainzer auf die gesunkenen Erlöse des Covid-19-Impfstoffs, der die Firma weltberühmt gemacht hatte. Am Umsatzziel für 2024 halten sie aber fest. Im Verlauf dieses Jahres sollen vor allem die Entwicklung und Vermarktung eines angepassten Covid-19-Impfstoffs sowie die Entwicklung von Krebswirkstoffen vorangetrieben werden. (dpa-AFX/cw)