Aktien New York: Zurückhaltung vor US-Notenbanksignalen

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NEW YORK: Die Anleger am US-Aktienmarkt haben sich am Mittwoch vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed zurückgehalten. Von Seiten der Berichtssaison kamen trotz zahlreicher Quartalsbilanzen kaum richtungweisende Impulse. “Zumindest heute ist die Fed interessanter”, heißt es von den Experten der Investmentbank Jefferies. Und wieder einmal ist weniger die Zinsentscheidung an sich das spannende Ereignis, sondern mögliche geldpolitische Signale. Denn: Es wird fest damit gerechnet, dass die Fed die Leitzinsen an diesem Abend nicht antastet.

Zuletzt hatte eine hartnäckige Inflation und eine weiter robuste konjunkturelle Entwicklung in den USA die Spekulationen auf Zinssenkungen im weiteren Verlauf des Jahres gedämpft. Inzwischen erwartet der Markt einen ersten Zinsschritt nicht mehr vor dem Spätsommer. Einige Anleger befürchten sogar, dass Fed-Präsident Jerome Powell Andeutungen machen könnte, dass der Leitzins womöglich nicht restriktiv genug sei.

Der Dow Jones Industrial legte im frühen Geschäft um 0,14 Prozent auf 37 867,96 Punkte zu. Der S&P 100 fiel um 0,25 Prozent auf 5023,41 Zähler und auch der technologielastige Nasdaq 100 gab nach. Er verlor 0,48 Prozent auf 17 356,67 Zähler.

Unter den Einzelwerten galt die Aufmerksamkeit vor allem dem Platzhirsch Amazon, der sich mit seinem Zahlenwerk allerdings im breiten Tech-Sektor nicht als Kurstreiber durchsetzen konnte. Der Online-Handelsgigant meldete einen überraschend deutlichen Umsatzanstieg, was der Aktie ein Plus von 2,9 Prozent bescherte.

Die Cloud-Sparte AWS von Amazon verzeichnete das stärkste Umsatzwachstum seit einem Jahr, was mehr Beachtung fand, als dass die Erlösprognose für das laufende Quartal hinter den Erwartungen zurückblieb. Laut Konzernchef Andy Jassy profitiert Amazon derzeit vom verstärkten Bedarf an Rechenleistung für Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz (KI).

Stärker noch als Amazon waren im Dow die Anteile von Johnson & Johnson (J&J) gefragt, die um 3,8 Prozent zulegten. Der Pharmakonzern will sich weiterhin mit Klägern wegen gesundheitlicher Folgen mutmaßlich asbestbelasteter Talkumpuder auf einen Vergleich einigen. Zur Beilegung sämtlicher Klagen um Körperpflegeartikel, die das Magnesiumsilikat Talkum enthalten, wird den Betroffenen nun ein Vergleich im Volumen von rund 11 Milliarden US-Dollar (10,3 Mrd Euro) und damit 2,1 Milliarden mehr als bisher angeboten.

Im S&P 100 nahmen Unternehmen, die Zahlen vorgelegt hatten, die Spitze und das Ende im Index ein. So büßten der Ketchup-Hersteller Kraft Heinz, die Kaffeehauskette Starbucks und CVS Health als schwächste Werte zwischen 6 und 20 Prozent ein. Zu Starbucks hieß es seitens der US-Bank JPMorgan, dass das Zahlenwerk und der Umsatzrückgang eine “echt negative Überraschung” seien. Der Anbieter von Gesundheitsprodukten und -dienstleistungen, CVS Health, hatte mit einer weiteren Senkung seiner diesjährigen Gewinnziele geschockt.

Der Pharmakonzern Pfizer sowie der Chemiekonzern Dupont legten auf der anderen Seite des Kurszettels besonders kräftig zu. Angetrieben vom Umsatz mit dem Corona-Mittel Paxlovid und gesenkten Ausgaben habe Pfizer die Erwartungen übertroffen, schrieb UBS. Die Aktie gewann 2,4 Prozent. Dupont sprangen nach starken Zahlen und angehobenen Jahresprognosen sogar um 8,0 Prozent hoch.

An der Nasdaq war es neben Amazon vor allem der Chipkonzern AMD, dem die Aufmerksamkeit der Anleger galt. Am Markt wurde zur Zahlenvorlage auf “enttäuschende Ziele” für einen KI-Prozessor hingewiesen. Die Aktie verlor 6,6 Prozent. (dpa-AFX/ml)

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