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Aysel Osmanoglu: Die GLS-Vorstandssprecherin im großen Courage-Interview

Aysel Osmanoglu, Vorstandssprecherin der GLS Bank
Aysel Osmanoglu, Vorstandssprecherin der GLS Bank, ©Michael Lübke Fotografie
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Geld ist für sie kein Selbstzweck, sondern ein Mittel, die Gesellschaft sozial und ökologisch zu gestalten. Aysel Osmanoglu, Vorstandssprecherin der GLS Bank, verrät im Interview, welche Wirkung Geld entfalten kann und warum ziviler Ungehorsam Treiber von Veränderung ist.

Von Birgit Wetjen

Courage: Ihr Vorgänger Thomas Jorberg hat die GLS Bank zur Vollbank umgebaut und frühzeitig auf erneuerbare Energien gesetzt. Was ist Ihre Vision? 

Aysel Osmanoglu: Ich habe ein sehr starkes Anliegen: Ich möchte die Gesellschaft im sozialen, ökologischen und kulturellen Sinne positiv gestalten. Wir brauchen eine dem Menschen zugewandte Wirtschaftsweise. Und das bedeutet, nicht nur aus Einzelinteressen heraus zu investieren, zu handeln und zu konsumieren. Das treibt mich an. Thomas Jorberg war und ist ein visionärer Mensch. Erneuerbare Energien, dezentral und in Bürgerhand, sind auch durch sein Engagement inzwischen eine der stärksten Branchen. Es gibt kein Gespräch, keinen Small Talk mehr, wo Menschen nicht darüber sprechen, dass sie eine Photovoltaikanlage für das Dach bestellt haben und dass das ewig dauert.

Sie sind als Werkstudentin zur Ökobank gekommen. Was hat Sie am Bankwesen oder am Geld fasziniert? 

Die Ökobank war sehr politisch und stand für eine Transformation. Das Schöne am Geld: Es ist nicht böse und nicht gut. Wir können mit jeder Geldhandlung gestalten und eine Wirkung erzielen. Kaufe ich biologisch angebaute Lebensmittel, nutze ich Naturkosmetik – oder nicht? Und was bedeutet das, wenn ich Geld verschenke? Jedes Jahr überlege ich mir: Wo ist die Verbindung?

Was löst es denn aus, wenn wir Geld verschenken?

Das ist sehr spannend. Vielleicht kennen Sie die Situation in der Kantine oder im Restaurant, wenn jemand sagt: Ich lade dich ein! Wie reagiert der oder die Eingeladene? Meine Erfahrung: Wer beschenkt wird, ist zunächst beschämt. 

Annehmen von Geldgeschenken ist also schwieriger als das Schenken?

Auf jeden Fall. Wenn ich jemanden einlade, kommt sofort die Antwort: „Okay, das nächste Mal zahle ich.“ Die Person fühlt sich also in eine Gegenseitigkeit gedrängt. Ist das gut oder nicht gut? Ich sage: Das ist ja dann keine Einladung, sondern ein Aufrechnen. 

Wie die GLS Bank mit Krediten und Investitionen die Welt verbessern will und was im Kapitalismus schiefläuft, hat Aysel Osmanoglu im Gespräch mit Courage verraten. Das ganze Interview liest Du in der Mai/Juni-Ausgabe der Courage. Hier geht es zum Shop.

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