Der Wohnungsbau in Deutschland steckt in der Krise, das Neubauziel der Bundesregierung liegt längst außer Reichweite. Neue Zahlen deuten darauf hin, dass die Krise weitergeht.
Trotz der großen Nachfrage nach Wohnraum in Deutschland ist die Zahl der Baugenehmigungen auch im Februar eingebrochen. In dem Monat wurde der Bau von 18.200 Wohnungen bewilligt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das waren 18,3 Prozent oder 4100 Genehmigungen weniger als im Vorjahreszeitraum.
Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen um mehr als ein Drittel. In den Zahlen des Statistischen Bundesamts sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch Umbauten enthalten.
Die Baugenehmigungen sind mit Blick auf den Wohnungsmangel in Städten ein wichtiger Indikator: Was nicht bewilligt wird, wird später auch nicht gebaut. Angesichts der gestiegenen Zinsen und teurer Materialien steckt der Wohnungsbau in der Krise. Private Bauherren halten sich ebenso wie große Investoren zurück. Bei den Baugenehmigungen geht es seit Monaten bergab. Verbände der Bau- und Immobilienbranche dringen auf mehr Subventionen der Bundesregierung.
In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Februar dieses Jahres 28.200 Wohnungen genehmigt, berichteten die Statistiker weiter. Das waren fast ein Viertel oder 9300 Wohnungen weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei ging die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser besonders stark zurück – um gut 35 Prozent auf 6100. Bei Zweifamilienhäusern sank die Zahl bewilligter Wohnungen um mehr als 15 Prozent auf 2200. Auch bei der zahlenmäßig stärksten Gebäudeart, den Mehrfamilienhäusern, gab es einen starken Rückgang, hier um gut ein Fünftel auf 18.600 Wohnungen. (dpa/wr)