Behörde erlaubt der Post deutlich höheres Briefporto

Nach Darstellung der Post fiel die vergangene Portoerhöhung um 4,6 Prozent von Anfang 2022 angesichts der hohen Inflation in diesem Zeitraum viel zu gering aus. (Symbolbild)
Nach Darstellung der Post fiel die vergangene Portoerhöhung um 4,6 Prozent von Anfang 2022 angesichts der hohen Inflation in diesem Zeitraum viel zu gering aus. (Symbolbild) Foto: Marcus Brandt/dpa
Werbung
85 Cent kostet die Briefmarke für einen Standardbrief – noch. Zum Jahreswechsel wird es teurer, womöglich werden es 95 Cent sein. Ein saftiger Preisaufschlag, über den sich die Post freut? Von wegen.

Bonn (dpa) – Briefmarken werden teurer. Die Bundesnetzagentur gab eine Entscheidung bekannt, der zufolge die Preise für den Briefversand im Januar rund 10,5 Prozent höher sein dürfen. Das ist mehr als bei der bislang letzten Portoerhöhung 2022, als es 4,6 Prozent nach oben ging. 

Grund für den relativ hohen Anstieg ist die zuletzt stark gesunkene Briefmenge und die Inflation der vergangenen Jahre. Aus Sicht der Post sollte die Portoerhöhung noch deutlicher ausfallen, weil die Kostensteigerungen noch viel stärker gewesen seien. Hierzu sagte Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller, dass er diese Forderung nicht nachvollziehen könne. Man ermögliche der Post «eine deutliche Steigerung der Porti», so der Behördenchef.

Die Post ist bei den Briefporti auf die Zustimmung der Bundesnetzagentur angewiesen. Die Behörde hatte den sogenannten Preis-Erhöhungsspielraum von 10,5 Prozent bereits im September vorgeschlagen, nun legte sie diese Vorgabe fest. Im nächsten Schritt muss die Post sagen, wie genau sie diesen Spielraum auf die verschiedenen Sendungsarten anwenden möchte, ob Standardbrief, Maxibrief oder Postkarte. 

Post-Chef Tobias Meyer hat angekündigt, den Preisanstieg «ungefähr gleichmäßig» auszugestalten. Demzufolge könnte es sein, dass das Porto für einen Standardbrief von derzeit 85 Cent auf 95 Cent steigen wird. Alte Briefmarken behalten im kommenden Jahr ihre Gültigkeit, man muss sie aber zusätzlich frankieren.

Diesen Artikel teilen
Anzeige

Jetzt neu

Bundesfamilienministerin Lisa Paus im Courage-Interview über Rollenmuster, Frauenquoten und politische Niederlagen. Ab 16. Oktober im Handel. Digital schon jetzt im Shop erhältlich.