Liebe Leserin, lieber Leser,
bist Du ein strukturierter Mensch, der konkrete Ziele verfolgt und die einzelnen Schritte dorthin genau plant? Oder bist Du – wie ich – eher etwas chaotisch und lässt die Dinge auf Dich zukommen? Ich wünschte mir bisweilen, dass ich etwas organisierter wäre. Zum Beispiel, wenn ich in meinem Ablagestapel mal wieder nach einem Artikel oder einer Studie suche und feststellen muss, dass das aussichtslos ist.
Ja, die lieben Ablagestapel – da türme ich „nützliche Informationen“ – „das lese ich irgendwann“, wenn mal Zeit ist. Mein Chaos stresst mich bisweilen sehr, weil ich oft Umwege gehe und vieles dann ad hoc in letzter Sekunde erledigen muss. Ich denke dann an den Spruch meiner Mutter, die mir schon zu Schulzeiten gesagt hat: „So wie es auf Deinem Schreibtisch aussieht, sieht es auch in Deinem Kopf aus!“ Früher habe ich darüber gelacht. Inzwischen denke ich: Wie Recht sie hatte und hat! Aber woran liegt’s? Warum ist meine Schwester top organisiert und ich nicht? Offenbar mag ich mich nicht festlegen, denn das hieße ja, andere Optionen auszuschließen. Hat es also auch Vorteile, ohne allzu strikte Planung durch’s Leben zu gehen? Einfach mal etwas laufen lassen und planlos gucken, was sich ergibt?
Aber wieso erzähle ich das? Weil ich gerade über eine Meldung gestolpert bin, wonach die Angst vor einem Burnout bei den Beschäftigten in Deutschland stark zugenommen hat. Laut der repräsentativen Studie „Arbeiten 2023“ der Betriebskrankenkasse Pronova haben 61 Prozent der Beschäftigten die Sorge, an Überlastung zu erkranken. Ganz schön viel, wie ich finde. Mehr als 21 Prozent stufen die Gefahr eines Burnouts sogar als sehr hoch ein – vor der Pandemie waren es nur gut 14 Prozent. Überstunden, hoher Termindruck und ständige Erreichbarkeit wurden unter anderem als Gründe für eine mögliche Überforderung genannt.
Und da frag ich mich: Schützt Struktur vor einem Burnout, weil ein organisierter Mensch die Kontrolle behält? Oder ist das Gegenteil der Fall – und die langen To-Do-Listen, die in der vereinbarten Zeit nicht abzuarbeiten sind, verstärken die Angst, dass einem die Fäden aus den Händen gleiten? Wie gehst Du damit um? Über Tipps dazu freue ich mich sehr! Schreibe mir gerne in den Kommentar zu meinem Beitrag. Oder mach mit bei der Umfrage!
Mit besten Wochenend-Grüßen!
Birgit Wetjen
Chefredakteurin Courage
PS: Ganz spontan haben wir letzte Woche einen Stammtisch „außer der Reihe“ von Courage und der DWS in Frankfurt organisiert. Weil der letzte Female Finance Talk in Frankfurt allen Beteiligten so viel Spaß gemacht hat, laden wir nun am 6. März, dem Equal-Pay-Day, zum Netzwerken ins wunderschöne Casa de Rosé in Frankfurt. Diesmal wird es nicht nur um ein Thema gehen. Denn wir haben mit Dr. Katharina Seiler, Sabrina Reeh, Lilian Haag und Daniela Gombert sowie Johanna Göckel von Xtrackers und Vera Fehling, der Chefanlagestrategin Western Europe der DWS, gleich eine ganze Reihe hochkarätiger Expertinnen an Bord, mit denen wir uns zu ganz unterschiedlichen Themen austauschen können. Wer dabei sein möchte: Schnell anmelden, denn die Plätze sind begrenzt.
- Ein gutes Team braucht beides: kreative Chaoten und strukturierte Planer, die die Fäden zusammenhalten. 47%, 44 Stimmen44 Stimmen 47%44 Stimmen - 47% aller Stimmen
- Ein wenig auf jeden Fall. Sonst steigt das Risiko, den Überblick zu verlieren. 28%, 26 Stimmen26 Stimmen 28%26 Stimmen - 28% aller Stimmen
- Natürlich! Ohne Struktur herrscht Chaos – und das bremst den Erfolg aus! 14%, 13 Stimmen13 Stimmen 14%13 Stimmen - 14% aller Stimmen
- Struktur gibt nur eine Pseudo-Sicherheit. Am Ende zerstören enge Vorgaben die Kreativität! 12%, 11 Stimmen11 Stimmen 12%11 Stimmen - 12% aller Stimmen