Zwei Frauen voller Geschichten, eine zufällige Begegnung und ein gemeinsamer Wunsch. Der Debütroman von Sita Maria Frey ist ein einfühlsamer Begleiter für den Sommerurlaub.
Manchmal sind es Begegnungen im falschen Moment, die den richtigen Weg weisen. In „Tage wie Salzwasser“ erzählt Sita Maria Frey von der Mathematikerin Atlanta, deren Leben aus den Fugen geraten ist: schwanger, verlassen, voller Fragen – und plötzlich nach einem kleinen Unfall im strömenden Regen an der Seite einer Fremden. Diese Fremde, Enza, trägt ihre eigene Last, den bevorstehenden Abschied von ihrer Mutter. Doch die hat nur einen Wunsch: dass Enza nach Sizilien reist, um die Familie wiederzusehen.
So brechen die beiden Frauen gemeinsam auf – auf einer alten Honda Rebel, mit einer Route, die sie von Frankfurt über Marseille bis an die Ostküste Siziliens führt. Unterwegs wechseln sich Stille und Gespräche ab, Landschaften ziehen vorbei, und zwischen Misstrauen und Nähe wächst eine zarte Verbundenheit. Frey erzählt mit feinem Gespür für Sprache und Timing, wie aus Zufällen Wege entstehen – und wie Orte, die man nie gesucht hat, zu Wendepunkten werden können.
„Tage wie Salzwasser“ ist ein Roadmovie in Buchform, das nicht nur von Liebe, Freundschaft und Vergebung handelt, sondern auch vom Mut, sich im Ungeplanten treiben zu lassen. Eine Geschichte, die zeigt, dass Glück manchmal im Regen beginnt – und dass jeder Weg mehr ist als die Summe seiner Kilometer.