Deutschlands Kauflaune steigt, bleibt aber gedämpft

«Die derzeit schlechte Stimmung liegt wie ein Schleier über den Fakten».
«Die derzeit schlechte Stimmung liegt wie ein Schleier über den Fakten». Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa
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Wegen Krisen und Inflation hielten Verbraucher lange ihr Geld zusammen. Jetzt kurbelt die Aussicht auf steigende Löhne die Kauflaune wieder an – zumindest ein bisschen.

Der Trend zeigt leicht nach oben: Die Kauflaune der Deutschen ist der neuesten Studie zum Konsumklima im Lande weiterhin schlecht, aber sie erholt sich leicht.

«Die Einkommenserwartung legt spürbar zu, die Konjunkturerwartung und die Anschaffungsneigung steigen moderat», teilten die Nürnberger Institute GfK und NIM als Ergebnis ihrer Studie zum Konsumklima im April mit. Das Konsumklima verbessere sich damit zum dritten Mal in Folge auf ein Zweijahreshoch von minus 24,2 Punkten. Vor der Corona-Pandemie hatte der Indikator vergleichsweise stabil bei um die plus zehn Punkte gelegen.

Der Konsum werde derzeit durch eine weiterhin sehr hohe Sparneigung gebremst, fanden die Forscher heraus. «Der im Vergleich zu den beiden Vormonaten stärkere Anstieg des  Konsumklimas ist vor allem auf die spürbare Zunahme der Einkommenserwartungen zurückzuführen», sagte der NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. «Aus unseren Analysen wissen wir, dass sich die Einkommenserwartungen vor allem an der realen
Einkommensentwicklung orientieren. Und hier sind die Signale durchaus positiv.»

«Private Haushalte verzeichnen Einkommenszuwächse»

Er führt dies auf Lohn- und Gehaltszuwächse der Verbraucher zurück, die auf eine gleichzeitig rückläufige Inflationsrate treffen. Die Kaufkraft steige somit wieder. «Die privaten Haushalte verzeichnen derzeit deutliche reale Einkommenszuwächse, da zum einen sowohl die tariflichen Löhne und Gehälter wie auch die gesetzlichen Altersbezüge
signifikant gestiegen sind und auch in den kommenden Monaten noch steigen werden.»

Allerdings: Die Stimmung unter den Verbrauchern sei derzeit noch schlechter als die tatsächliche Lage. «Die derzeit schlechte Stimmung liegt wie ein Schleier über den Fakten», sagte Bürkl.  Es herrsche eine starke Verunsicherung angesichts der vielen nationalen und internationalen Krisen. Kräftige Impulse für die Binnennachfrage blieben somit weitgehend aus.  (dpa/cw)

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