Die wahre Geschichte eines Chef-Pâtissiers

Riadh Belaiiche als Yazid in einer Szene des Films  "Sterne zum Dessert".
Riadh Belaiiche als Yazid in einer Szene des Films "Sterne zum Dessert". Foto: Alessandra Clemenza/24 Bilder/dpa
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«Sterne zum Dessert» handelt von einem Jungen, der davon träumt, der beste Pâtissier zu werden. In der Hauptrolle spielt ein bekannter Influencer.

Seit seiner Kindheit hat Yazid einen Traum. Er will backen und ein großer Konditor werden. Daran hindert ihn auch seine schwierige Jugend zwischen Pflegeeltern und Heimen nicht. Entschlossen nimmt er das verrückte Projekt in Angriff, für die größten Pâtissiers Frankreichs zu arbeiten – und der Beste zu werden.

«Sterne zum Dessert» ist eine dramatische Sozialkomödie, die auf der wahren Lebensgeschichte von Yazid Ichemrahen basiert, der 2014 «Weltmeister des Eisdesserts» wurde. Der französische Regisseur Sébastien Tulard setzt darin die klassische Geschichte des Aufstiegs eines begabten Outsiders in Szene. Sie beginnt damit, dass Yazid als Kind Eier und Mehl aus den Regalen stahl, um einen Kuchen zu backen.

Heute betreibt der 32-Jährige Pâtisserien in Avignon, Griechenland, der Schweiz und Katar. Seine unglaubliche Lebensgeschichte hat er in dem autobiografischen Roman «Un rêve d’enfant étoilé» veröffentlicht.

Den Werdegang schildert Tulard auf mehreren Zeitebenen. Während Yazid in den Küchen der Edelrestaurants mit ihren Anforderungen und Schikanen das Handwerk erlernt, wird in Rückblicken seine Kindheit und Jugend in Épernay, rund 140 Kilometer nordöstlich von Paris, erzählt: Das schwierige Verhältnis zu seiner alkoholabhängigen Mutter, die harten Jahre im Heim, wo er immer wieder aneckte. Die einzigen Lichtblicke waren seine Pflegeeltern Simone und Pascal.

Tulard hat für seinen ersten Langfilm mit Riadh Belaïche als Yazid einen Influencer vor die Kamera geholt. Für den 25-Jährigen, in den sozialen Netzwerken mit Millionen von Followern unter dem Pseudonym Just Riadh bekannt, ist es die erste Titelrolle in einem Spielfilm. Dafür ging er bei anerkannten Pâtissiers in Ausbildung, um die Gesten von Profis mit der nötigen Glaubwürdigkeit wiedergeben zu können.

«Sterne zum Dessert» ist ein mit herrlichen Bildern garniertes optimistisches Biopic, das eine tiefgründige Geschichte in einem leichtfüßigen Ton erzählt, ohne um jeden Preis ins Komödiantische zu verfallen. (dpa/aig)

«Sterne zum Dessert», Frankreich 2023, 110 Min., FSK ab 12, von Sébastien Tulard, mit Riadh Belaïche, Loubna Abidar, Pascal Légitimus

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