Die Inflation in der Eurozone hat sich im März weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen zum Vorjahresmonat um 2,4 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte.
Das vorläufige Ergebnis wurde damit bestätigt. Im Vormonat hatte die Rate 2,6 Prozent betragen.
Es ist der dritte Rückgang der Teuerungsrate in Folge. Vor einem Jahr hatte die Inflation noch 6,9 Prozent betragen, im Herbst 2022 wurde ein Höchststand von mehr als zehn Prozent markiert. Hauptgrund für die hohen Inflationsraten war der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die damit in Verbindung stehenden Preissteigerungen von Energie und Rohstoffen.
Die Kernteuerung ohne schwankungsanfällige Preise für Energie-, Nahrungs- und Genussmittel ging ebenfalls weiter zurück. Die Rate fiel von 3,1 Prozent im Vormonat auf 2,9 Prozent. Auch hier wurde das vorläufige Ergebnis bestätigt. Die Kerninflation bildet die grundlegende Teuerung ab und stellt den Inflationstrend nach Meinung vieler Ökonomen besser dar als die Gesamtrate.
Energie war im März abermals günstiger als ein Jahr zuvor, der Trend fallender Preise schwächt sich aber seit längerem ab. Lebens- und Genussmittel waren 2,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor, während sich Industriewaren um 1,1 Prozent verteuerten. Die Preise für Dienstleistungen stiegen mit 4,0 Prozent weiter überdurchschnittlich. Hier machen sich der hohe Lohnanteil in den Preisen und die zuletzt deutlichen Tariflohnerhöhungen bemerkbar. Die EZB hat die Entwicklung besonders im Blick.
Insgesamt nähert sich die Preisentwicklung weiter dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent anstrebt. Die EZB hat im Kampf gegen die hohe Teuerung ihre Zinsen kräftig angehoben. Für das laufende Jahr werden wegen der rückläufigen Inflation Zinssenkungen erwartet, vermutlich beginnend im Juni. (dpa-AFX/aig)