Liebe Leserin, lieber Leser,
es ist schon erschreckend, dass die Arbeit von Frauen noch immer so viel weniger wertgeschätzt wird, als die von Männern. Für die gleiche Arbeit erhalten wir im Schnitt sechs bis sieben Prozent weniger Geld. In Führungspositionen fällt der Gender Pay Gap sogar noch viel größer aus. Ein Bekannter, der als Top-Manager zu den Spitzenverdienern zählt, wusste nicht, ob er „weinen oder lachen“ sollte, als ihm seine weiblichen Kolleginnen verrieten, was sie „verdienen“. Er war schockiert. Und irgendwie auch irritiert, dass sich Frauen für ihre Arbeit so abspeisen lassen.
Der unbereinigte Gender-Pay-Gap, also der Unterschied beim Durchschnittsverdienst von Frauen und Männern, liegt noch immer bei 18 Prozent. Irrelevant – sagen vor allem Männer. Man könne ja nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Und klar verdient ein Chefarzt mehr als eine Altenpflegerin. Die Frage aber bleibt: Warum gibt es so viele Chefärzte und so wenige Chefärztinnen? Und warum sind vor allem die Jobs, in denen viele Frauen arbeiten, ganz besonders schlecht bezahlt?
Männer verdienen (unbereinigt) im Schnitt 4,16 Euro brutto die Stunde mehr als Frauen. Klingt nicht viel. Ich habe mir aber mal den Spaß gemacht, das hochzurechnen. 38-Stunden die Woche, sechs Wochen Urlaub und zehn Feiertage im Jahr: Da kommen nach 40 Jahren knapp 280.000 Euro zusammen. Hättest Du die Differenz einmal pro Jahr in einen Sparplan investiert, stünden bei einer Rendite von 7 Prozent p.a. nach 40 Jahren knapp 1,5 Millionen zu Buche!
Ich weiß: Der Vergleich hinkt etwas, weil ich die Rechnung ohne die Steuer gemacht habe. Aber sie verdeutlicht doch eindrucksvoll, welchen Spielraum eine bessere Bezahlung ermöglicht. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, für eine angemessene Bezahlung einzustehen. Noch immer druckse ich rum, wenn ich meine Honorarvorstellungen nennen soll. Und ich weiß, dass es vielen Freundinnen ähnlich geht.
Ich freue mich deshalb ganz doll auf unseren nächsten Lounge-Talk. Am 30. November verrät uns Verhandlungsexpertin Claudia Kimich, wie wir erfolgreich verhandeln und unser Gehalt um bis zu 20 Prozent steigern können. Glaubst Du nicht? Dann sei dabei und überzeuge Dich selbst! Merke Dir den Termin am besten gleich in Deinem Kalender vor. Hier findest Du weitere Informationen.
Auf eine gehaltvolle Zukunft!
Mit herzlichen Grüßen
Birgit Wetjen
Chefredakteurin Courage
- Ich fühle mich in Gehaltsverhandlungen unwohl und lass mich schnell einschüchtern 37%, 22 Stimmen22 Stimmen 37%22 Stimmen - 37% aller Stimmen
- Ich weiß, was meine Arbeit wert ist – und fordere es ein! 33%, 20 Stimmen20 Stimmen 33%20 Stimmen - 33% aller Stimmen
- Ich habe noch nie nach einer Gehaltserhöhung gefragt 25%, 15 Stimmen15 Stimmen 25%15 Stimmen - 25% aller Stimmen
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