Islamisten-Demo: Bundestagsfraktionen für härtere Maßnahmen

Im Hamburger Stadtteil St. Georg protestierten am Samstag mehr als 1000 Menschen gegen eine angeblich islamfeindliche Politik und Medienkampagne in Deutschland.
Im Hamburger Stadtteil St. Georg protestierten am Samstag mehr als 1000 Menschen gegen eine angeblich islamfeindliche Politik und Medienkampagne in Deutschland. Foto: Axel Heimken/dpa
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Mehr als 1000 Islamisten demonstrieren in Hamburg. Sie rufen «Allahu Akbar» und fordern die Errichtung eines Kalifats. Aus den Fraktionen kommen deutliche Forderungen.

Nach einer von Islamisten organisierten Kundgebung in Hamburg haben die Fraktionen im Bundestag härtere Maßnahmen und ein Vereinsverbot gefordert. «Ein Ausländer, dessen Aufenthalt die freiheitlich-demokratische Grundordnung in Deutschland gefährdet, kann ausgewiesen werden», sagte FDP-Fraktionsvize Konstantin Kuhle der «Welt» (Montag). Wer bei einer Demonstration die Abschaffung von Grundrechten wie der Pressefreiheit fordere, erfülle diese Voraussetzung, sagte Kuhle weiter. Wenn möglich, müssten die zuständigen Behörden eine solche Ausweisung auf den Weg bringen.

Bei der Demonstration im Stadtteil St. Georg am Samstag mit mehr als 1000 Teilnehmern waren auf Plakaten Slogans wie «Deutschland = Wertediktatur» oder «Kalifat ist die Lösung» zu lesen. Der Anmelder der Kundgebung steht nach Informationen des Hamburger Verfassungsschutzes der Gruppierung Muslim Interaktiv nahe, die als gesichert extremistische Bestrebung eingestuft ist. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) forderte nach der Demonstration ein «hartes Einschreiten» des Staates bei derlei Veranstaltungen.

Schnelles Vereinsverbot gefordert

«Die Gruppierung «Muslim Interaktiv» steht der verbotenen islamistischen Organisation Hizb ut-Tahrir nahe und wirbt schon seit langem für die Einführung eines Kalifats», erklärte die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Lamya Kaddor, der «Welt». Seit langem fordere man bereits das Verbot von solchen Organisationen und Vereinen, die der Hizb ut-Tahrir nahestünden. Hier sei Faeser aufgerufen, «ein Vereinsverbot so schnell wie möglich umzusetzen», so die Grünen-Politikerin.

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm (CDU), nannte die Demonstration eine «Schande». Wer gegen Deutschland als angebliche «Wertediktatur» hetze und nach einem Kalifat rufe, «der hat bei uns nichts zu suchen und muss das Land so schnell wie möglich verlassen».

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kritisierte Bundesinnenministerin Faeser. «Weltweit werden viele Millionen Menschen von islamistischen Regimen brutal unterdrückt und fliehen oft genug auch davor ins freie Europa. Umso skandalöser ist es, dass in Hamburg schon wieder Hass-Demonstranten für ein Kalifat auf die Straße gehen – trotz vollmundiger Ankündigungen von Innenministerin Faeser, dass so etwas nicht toleriert werde», sagte er der «Bild am Sonntag». Der Rechtsstaat müsse sich «endlich zur Wehr setzen und Stärke zeigen». (dpa/ml)

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