Japanische Notenbank bestätigt Geldpolitik – Yen setzt Sinkflug fort

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Die japanische Zentralbank hält an ihrer im internationalen Vergleich lockeren Linie fest. Der Leitzins liege weiterhin in einer Spanne 0 bis 0,1 Prozent, teilte die Notenbank nach ihrer Zinssitzung am Freitag in Tokio mit.

Analysten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Auch ihre Anleihekäufe wollen die Währungshüter unverändert fortsetzen.

Zum Sinkflug des japanischen Yen äußerten sich die Währungshüter nur knapp und vage. Die Entwicklung soll demnach beobachtet werden. Der Yen fiel daraufhin abermals auf einen 34-jährigen Tiefstand. Erstmals seit dem Jahr 1990 mussten für einen US-Dollar mehr als 156 Yen gezahlt werden. Angesichts der Talfahrt hat das Finanzministerium mehrfach mit Interventionen am Devisenmarkt gedroht, sollte die Währungsschwäche andauern.

Die Bank of Japan hatte sich erst im März von ihrer jahrelangen Negativzinspolitik verabschiedet. Damit sollten das Wachstum und die lange Zeit schwache Inflation angeschoben werden. Der geldpolitische Alleingang setzte den Yen jedoch immer stärker unter Druck, da viele andere Zentralbanken ihre Leitzinsen wegen der Inflationswelle kräftig angehoben hatten.

Ein schwacher Yen verteuert Einfuhren, was die Inflation – wie von der Notenbank gewünscht – anfacht. Er unterstützt zudem die exportorientierte Wirtschaft des Landes, weil sie deren Güter im Ausland wechselkursbedingt vergünstigt. Allerdings können Stabilitätsrisiken entstehen, falls der Währungssinkflug außer Kontrolle gerät. (dpa-AFX/aig)

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