Kartoffelsuppe wie bei Oma – oder mal ganz anders

Die Kartoffelsuppe mit Wurststückchen von Food-Bloggerin Christiane Emma Prolic schmeckt wie früher bei Oma.
Die Kartoffelsuppe mit Wurststückchen von Food-Bloggerin Christiane Emma Prolic schmeckt wie früher bei Oma. Foto: Emmi Prolic/emmikochteinfach.de/dpa-tmn
Kartoffelsuppe mit Würstchen ist ein Winter-Klassiker. Damit er gut gelingt, kommt es auf die richtigen Zutaten und ein paar entscheidende Schritte beim Zubereiten an. Zwei Expertinnen geben Tipps.

Köln/Berlin (dpa/tmn) – Püriert oder mit Stückchen? Und werden die Würstchen gleich mit erwärmt? Bei einer guten Kartoffelsuppe kommt es letztlich auf den persönlichen Geschmack an. 

Christiane Emma Prolic setzt bei ihrem Rezept auf die Erfahrung von Generationen. Die Kochbuchautorin und Food-Bloggerin erklärt auf «Emmi kocht einfach», wie Kartoffelsuppe mit Würstchen so gut schmeckt wie früher bei Oma.

Zuerst einmal die Hauptzutat: Dafür verwendet sie vorwiegend festkochende Kartoffeln, denn mit ihnen bekommt alles in der Suppe – Kartoffeln wie Suppengemüse – die gleiche Bissfestigkeit, wenn man alles gemeinsam kocht.

Mit Stückchen ein besseres Mundgefühl

In diesem Rezept wird die Suppe nicht püriert und das hat einen Grund: «Für mich persönlich ist es ohne Pürieren in der Alltagsküche leckerer und stimmiger», sagt Christiane Emma Prolic. «Das Gericht ist ja eher wie ein deftiger Eintopf, es gibt viel zu kauen und man hat ein schönes Mundgefühl.» 

Nicht zuletzt habe ihre Oma damals auch keinen Pürierstab besessen. Doch für Prolic kommt es auch auf die Situation an, in der eine Kartoffelsuppe serviert wird: «Für besondere Anlässe, im Rahmen eines Menüs, kann ich auch pürierten Kartoffelsuppen ohne Einlage etwas abgewinnen.»

Andünsten und rösten fürs Aroma

Ob püriert oder nicht – eine Besonderheit in diesem Rezept sind auf jeden Fall Butterschmalz, Bauchspeck und Zwiebeln, die zunächst zusammen angedünstet werden. Das bildet als Geschmacksträger eine gute Basis für die weiteren Zutaten. Im Anschluss kommen gewürfelte Kartoffeln, Möhren, Knollensellerie, Petersilienwurzel und Lauch dazu.

Nach dem Anrösten von etwa fünf Minuten – was der Suppe zusätzliche Röstaromen verleiht – wird alles mit Gemüsebrühe abgelöscht und mit Salz, schwarzem Pfeffer, frisch geriebener Muskatnuss und Senf gewürzt. Hat alles etwa 20 Minuten geköchelt, kommen in Scheiben geschnittene Wiener Würstchen hinzu und eine gute Ladung Crème fraîche.

Würstchen gleich mit erwärmen?

Die Würstchen werden hier also direkt in der Suppe erwärmt und nicht in einem eigenen Topf – ein Aspekt, bei dem die Meinungen von Köchinnen und Köchen oft auseinandergehen. «Es ist schlichtweg am praktikabelsten, die Würstchenstücke direkt in der Suppe zu erwärmen», sagt Food-Bloggerin Prolic.

«Man braucht keine Bedenken zu haben, dass diese auslaugen oder Ähnliches, und sollte doch etwas geschmacklich entweichen, bleibt ja alles in der Suppe», sagt sie. «Ich finde, auch optisch leiden die Würstchenstücke nicht.» Zusätzlicher Vorteil, der die Zubereitung und das spätere Aufräumen in der Küche erleichtert: «Man erspart sich einen weiteren Topf.»

Schnelle Kartoffelsuppe mit Ei

Eine gute Kartoffelsuppe kann auch mit weniger Zutaten auskommen, wie Kochbuchautorin Jennifer Kuschel zeigt. Sie verwendet Kartoffeln, Zwiebeln, Fett zum Anschwitzen, Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Knoblauchpulver – und am Ende schlägt sie ein Ei in die Suppe.

«Eier sind günstige Eiweißquellen und da ich oft in asiatischen Gerichten gesehen habe, dass Eier in die Suppe geschlagen werden, habe ich es für dieses Rezept auch übernommen», sagt sie. «Zudem dickt es die Suppe etwas an und es gibt einem ein noch besseres Sättigungsgefühl.»

Das Ei kommt ganz am Ende dazu, vorher sollte man Zwiebelwürfel in Margarine, Butter oder Öl anschwitzen, erst die Kartoffeln und dann die Möhren zugeben und braten. Anschließend gibt man Gemüsebrühe in den Topf und lässt die Suppe für 20 bis 30 Minuten köcheln.

Nur einen Teil pürieren

Nun folgt eine weitere Besonderheit des Rezepts: Denn Jennifer Kuschel entscheidet sich bei der Frage «Pürieren oder nicht?» für eine Mischung. Man nimmt etwa 3 bis 5 EL der Möhren und Kartoffeln aus dem Topf, püriert den Rest, würzt die Suppe und gibt dann die beiseitegelegten Stücke wieder dazu.

Wie kam es zu dieser Kombination? «Kinder mögen oft pures Gemüse in einer Suppe nicht und ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Kids den Inhalt weniger hinterfragen, wenn er püriert ist», verrät die Kochbuchautorin. «Da zählt dann nur noch der Geschmack.»

Dass einige Stückchen im Ganzen in die Suppe kommen, hat ebenfalls einen persönlichen Hintergrund: «Da meine Kinder Kartoffeln gerne essen, gibt es diese noch in Stückchenform», sagt Kuschel. «Zudem bekommt man das Gefühl, satter zu werden, wenn man kauen muss.»

Abwechslung gewünscht?

Im Original enthält die Kartoffelsuppe von Jennifer Kuschel keine Würstchen, doch die können natürlich einfach dazugegeben werden. Wer Abwechslung wünscht, kann die weiteren Zutaten nach Belieben variieren.

«Die Suppe dient auch gut als Restegericht, da man auch mehr Karotten, Bohnen oder Suppengemüse hinzufügen kann», sagt sie. «Man kann auch etwas Currypaste und Kokosmilch verwenden, das verleiht der Suppe einen orientalischen Touch und sorgt für Abwechslung auf den Tellern.»

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