Die Aktien von Kering sind im frühen Handel am Dienstag unter Druck gekommen. Der Kurs sank nach einer Gewinnwarnung des Luxuswarenkonzerns auf ein Tief seit 2017. Zuletzt ging es noch um 7,8 Prozent auf 323,00 Euro abwärts.
Andere Werte des Luxusgütersektors gaben zwar ebenfalls nach, doch hielten sich die Verluste in Grenzen – ein Hinweis darauf, dass die Probleme von Kering als unternehmensspezifisch eingeschätzt werden.
Der französische Modekonzern rechnet nach einem mageren Auftakt mit einem deutlichen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr. Der wiederkehrende operative Gewinn dürfte gegenüber dem Vorjahreswert von gut 2,7 Milliarden Euro nun um 40 bis 45 Prozent sinken, teilte der Konzern hinter Marken wie Gucci, Yves Saint Laurent und Balenciaga am Dienstagabend in Paris mit.
Der Umsatz im ersten Quartal habe die Erwartungen zwar erfüllt, so die Analysten der Barclays-Bank. Die eigentliche Enttäuschung sei aber die Erwartung für den operativen Gewinn des Konzerns im ersten Halbjahr. Mit dem in Aussicht gestellten Einbruch dürfte sich die enttäuschende Ergebnisentwicklung fortsetzen. Bei der für Kering elementaren Marke Gucci sei es schwer absehbar, wann sich das Geschäft erholen werde. Zudem seien die Aussagen zum Umsatzwachstum im Gesamtjahr vorsichtig gewesen.
Die Analysten der Schweizer Bank UBS wollten bei aller Enttäuschung jedoch auch die Hoffnungsschimmer nicht vernachlässigen. Die Investitionen in die Konzernmarken könnten sich künftig auszahlen. Der stark zyklische Charakter des Geschäfts mit Modeprodukten eröffne die Chance für künftige positive Überraschungen. (dpa-AFX/aig)