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„Mann sagt“ – Ob Mann oder Frau: Trainiert eure mentale Stärke

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Ein Gastkommentar von Adrian Rossi

Es gibt Menschen, die machen sich viele Gedanken über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Auch im Bereich Leistungssport. Frauen sind kleiner und leichter, lese ich, haben dafür aber mehr Körperfett und ihr Sportherz ist kleiner. Ihr solltet zudem berücksichtigen, dass die Verträglichkeit von Ausdauerbelastungen in der zweiten Mestruationszyklushälfte besser ist.

Wen interessiert das? Mich nicht. Nicht, weil ich ein Mann bin. Sondern weil für mich als Ultramarathonläufer, Ironman-Triathleten und Mentaltrainer die Gemeinsamkeit zwischen uns entscheidend ist: der Wille zum Sieg. Die mentale Kraft, die uns auch durch Krisen tragen kann. Wenn es zu einer Krise kommt – sei es im Geschäftsleben oder privat – hängt es nicht vom Geschlecht ab, ob wir sie überstehen oder in ihr untergehen. Sondern nur davon, wie gut wir vorbereitet sind. Leistungssportler wie ich trainieren nicht nur den Körper sondern auch den Geist. Wir lernen unseren Blickwinkel zu verändern und automatisch richtig zu reagieren, wenn es schwierig wird. Wir setzen die Kraft positiven Denkens ein. Aber „Think pink“ allein wäre zu wenig.

Mentales Training wurde ursprünglich von der NASA entwickelt. Der Grund liegt auf der Hand: In Zehn- oder Hunderttausenden Kilometern Entfernung von der Erde geht es nicht ums Siegertreppchen, dort ist mentale Stärke im Wortsinn überlebenswichtig. Nur wenn es den Astronauten gelingt, in unvorhergesehenen Krisensituationen ruhig und überlegt zu handeln, können sie ihre Mission erfolgreiche meistern. Ebenso in der Luftfahrt. Eine Pilotin muss ruhig bleiben und den Überblick bewahren, um in jeder Krisensituation adäquat handeln zu können. Sie trainiert deshalb für den Notfall.

Ein Marathonläufer weiß, dass er die 42,2 Kilometer voraussichtlich nicht wie am Schnürchen laufen wird. Mit großer Wahrscheinlichkeit erwartet ihn zwischen Kilometer 30 und 35 ein Tief. Er (oder sie) bekommt Schmerzen, hat vielleicht den Anschluss an die Spitzengruppe verloren. Ist er jetzt mental stark, wird er weder Schmerzen noch schwarze Gedanken die Macht übernehmen lassen, sondern sich auf den Ziellauf fokussieren und den Glücksmoment visualisieren.

So wie die Tennisspielerin Angelique Kerber: Sie hat aus Krisen gelernt , in entscheidenden Momenten stark zu bleiben. Um ganz nach oben zu kommen, musste sie weit mehr abrufen, als ihr hervorragendes technisches Können und ihre körperliche Kraft. „Mental bin ich viel stärker geworden, als noch vor einigen Monaten, und das war auch der Schlüssel in dem Finale jetzt in New York… ich kämpfe bis zum Schluss, und ich weiß, dass ich auf meine Stärken vertrauen kann“, sagte sie dem Deutschlandfunk, als sie auf Platz 1 der Weltrangliste angekommen war.

Wir alle haben mehr Kraft und Stärke, als uns bewusst ist. Diese versteckten Ressourcen abrufen zu können lässt sich ebenso trainieren, wie die Technik der Visualisierung. Als Unternehmer frage ich mich: Warum lernen Politiker und und Geschäftsleute nicht endlich von den Spitzensportlern? Warum reagieren viele von ihnen immer noch mit übereifrigem Aktionismus oder versuchen Krisen auszusitzen? Warum wird so getan, als kämen Krisen aus heiterem Himmel? Weil es bequemer ist? Ich weiß es nicht.

Aber ich appelliere an alle – ob Frau, Mann, nichtbinär, ob in der Wirtschaft, in der Familie oder in der Partnerschaft: Trainieren Sie Ihre mentale Stärke, damit Sie auf den Autopiloten umschalten können, wenn es nötig ist. Damit Sie Krisen nicht nur überstehen, sondern sogar gestärkt daraus hervorgehen können. (ag)

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