Mit Auto oder Transporter: Umzug vorausschauend planen

Planung und Preisvergleich lohnen sich. Wann ist der Umzug mit dem eigenen Auto, mit einem Miet-Transporter oder per Umzugsunternehmen sinnvoll?
Planung und Preisvergleich lohnen sich. Wann ist der Umzug mit dem eigenen Auto, mit einem Miet-Transporter oder per Umzugsunternehmen sinnvoll? Foto: Christin Klose/dpa-tmn
Umzugsunternehmen sind meist teuer. Wer Kisten und Möbel selbst von A nach B bringt, kann Geld sparen. Doch lohnt es, das eigene Auto zu nehmen? Und was ist beim Planen und Packen zu beachten?

Köln/Berlin (dpa/tmn) – Ein Umzug lässt sich entweder selbst organisieren, etwa mit Hilfe von Familie und Freunden. Oder man nimmt Geld in die Hand, damit ein Unternehmen Kistenschleppen, Möbeltragen und Fahrerei übernimmt. 

Wer sich für ein Umzugsunternehmen entscheidet, sollte immer mehrere Angebote einholen – und beim Preisvergleich genau darauf achten, welche Leistungen und Kosten inklusive sind, raten die Verbraucherzentralen.

Festpreis-Vereinbarung empfehlenswert – aber niemals Vorkasse

Manche Firmen übernehmen alles – vom Kistenpacken bis zur Montage. Andere Speditionen kümmern sich nur um den Transport. Einige Firmen rechnen nach Aufwand und Stunden ab, wieder andere bieten einen Festpreis für den gesamten Umzug an, was aus Sicht der Verbraucherschützer die empfehlenswerteste Variante ist.

Denn schätzt das Unternehmen die Zeit falsch ein, geht dies zu Lasten des Auftraggebers. Zudem ist es mit Festpreisen einfacher, die Kosten und Angebote zu vergleichen. Wichtig: Damit man Betrügern nicht auf den Leim geht, sollte man sich niemals auf Vorkasse einlassen.

Mit dem eigenen Auto geht es hin und her – und das kostet Sprit

Wer den Umzug lieber mit dem Auto stemmen will, muss sich klarmachen, dass dann in der Regel mehrere Touren nötig sind – und das kostet Sprit, und wenn man privat keines hat, Miete. Auch wenn die Option auf den ersten Blick günstiger erscheint, ist sie nicht immer sinnvoll. 

Der Automobil-Club Verkehr (ACV) nennt dazu eine Faustregel: Spätestens wenn mehr als fünf Fahrten nötig sind oder es um viele große Möbel geht, lohnt sich der Vergleich mit einem Transporter. Oft sei das Gesamtpaket dann günstiger und umweltfreundlicher.

Das Auto nicht zu voll beladen – auf das Gewicht achten

Wichtig bei der Entscheidung, ob man das Auto nimmt: Menge und Gewicht der Kisten und Möbel realistisch einschätzen. Zur Orientierung: In einen Kleinwagen passen in der Regel drei bis vier Standardkartons, erklärt der ACV. Ein Kombi kann hingegen etwa acht bis zehn Kisten laden. 

Man sollte den Wagen nicht zu voll packen und auf die erlaubte Zuladung achten, also das Gesamtgewicht minus Leergewicht. Die Angaben dazu, wie viel die Ladung wiegen darf stehen laut ACV im Fahrzeugschein. Schon ein Bücherkarton könne bis zu 20 Kilogramm wiegen. Wer also mehrere Bücherkartons ins Auto packt, erreicht bei voller Beladung schnell das Limit.

Wichtig: Das zusätzliche Gewicht verlängert den Bremsweg, also langsam und vorausschauend fahren. Rutschfeste Matten im Kofferraum verhindern, dass sich die Ladung beim Bremsen bewegt. Zudem ist es sinnvoll bei einem voll beladenen Auto, den Reifendruck leicht zu erhöhen – laut ACV meist um 0,2 bis 0,3 bar – und die Scheinwerfer etwas tiefer einzustellen, damit andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden.

Das Auto sicher packen – auf Vorschriften achten

Für die eigene Sicherheit und um Schäden zu vermeiden, lieber häufiger fahren. Denn es ist wichtig, dass man sein Auto richtig belädt. Die Straßenverkehrsordnung (§ 22 StVO) schreibt dazu klare Regeln vor:

  • Das Auto darf mit Ladung maximal 2,55 Meter breit und maximal 4,00 Meter hoch sein.
  • Nach hinten ist ein Überstand von 1 Meter erlaubt.
  • Ragt die Ladung hinten mehr als einen Meter über die Rückstrahler des Wagens hinaus, so muss man das kenntlich machen, etwa mit einer hellroten Fahne, die mindestens 30 mal 30 Zentimeter groß ist und durch eine Querstange auseinandergehalten wird.
  • Bei einer Strecke mit einer Entfernung von bis zu 100 Kilometern darf eine so markierte Ladung bis zu 3 Meter nach hinten herausragen.
  • Insgesamt muss die Ladung laut ACV so gesichert sein, dass nichts verrutscht, umkippt oder herausfällt. Spanngurte, Decken und rutschfeste Matten oder gleichwertige Sicherungen sind Pflicht.

Wenn die Sicherung fehlt, kostet dies laut ACV mindestens 35 Euro, bei Gefährdung bis zu 75 Euro und einen Punkt in Flensburg.

Grundsätzlich rät der ACV, Schweres unten und Leichtes nach oben zu packen. Das sorgt für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung und Stabilität. Die Lücken mit Handtüchern ausfüllen oder mit Kissen polstern, damit nichts verrutscht. Elektronikgeräte oder zerbrechliche Spiegel am besten in Decken wickeln. 

Sperrige Gegenstände wie eine Matratze oder ein Regal sollte man vorher abmessen. Sie lassen sich sicher auf dem Dach oder in einem Anhänger sicher transportieren – oder noch besser in einem großen Transporter. Das eigene Auto ist also eher eine Option, wenn man innerhalb einer Stadt von einer Zwischenmiete zum nächsten WG-Zimmer zieht oder nur wenige Kisten in eine möblierte Wohnung transportieren muss.

Parkplatz sichern – rechtzeitig ans Ordnungsamt wenden

Steht das Auto oder der Transporter direkt vor der Haustür, müssen Helfer die Kisten weniger weit schleppen. Um sich so einen komfortablen Parkplatz zu sichern, gibt es laut ACV zwei Optionen:

  • Freunde halten den Platz mit ihrem Auto frei.
  • Man beantragt beim zuständigen Ordnungsamt eine offizielle Halteverbotszone – mindestens zwei Wochen vorher – und stellt die Schilder rechtzeitig auf. So kann man auf Nummer sicher gehen, muss dafür aber etwa 20 bis 50 Euro plus die Miete für die Schilder zahlen. 

Wichtig: Stühle oder Mülltonnen aufzustellen oder Parkplätze mit Flatter- oder Klebeband abzusperren, ist nicht erlaubt. Solche Markierungen gelten als Verkehrsbehinderung und können laut ACV Bußgelder nach sich ziehen.

Übrigens: Was man vor einem Umzug noch alles bedenken sollte in Bezug auf Verträge, Finanzen, Behörden, Versicherungen, hat die Verbraucherzentrale in einer Checkliste zusammengestellt. Zudem geben die Verbraucherschützer Tipps rund um die Wohnungsübergabe in einer Checkliste für den Einzug.

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