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Neues EU-Netzwerk soll Antisemitismus dokumentieren

Ein Davidstern hängt an der Wand. «Man muss Antisemitismus sichtbar machen, um ihn bekämpfen zu können», sagt die Antisemitismusbeauftragte der Europäischen Kommission, Katharina von Schnurbein.
Ein Davidstern hängt an der Wand. «Man muss Antisemitismus sichtbar machen, um ihn bekämpfen zu können», sagt die Antisemitismusbeauftragte der Europäischen Kommission, Katharina von Schnurbein. Foto: David Inderlied/dpa
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Vor allem mit dem neuen Nahost-Krieg haben antisemitische Vorfälle in Deutschland stark zugenommen. Auch in anderen Ländern steigen die Zahlen. Eine neue Initiative soll einen Überblick verschaffen.

Eine neue EU-Initiative soll antisemitische Vorfälle europaweit erfassen und so einen länderübergreifenden Überblick über das Ausmaß an Judenfeindlichkeit geben. Dafür wurde das Europäische Netzwerk zur Überwachung des Antisemitismus (Enma) in Berlin ins Leben gerufen.

«Man muss Antisemitismus sichtbar machen, um ihn bekämpfen zu können», sagte die Antisemitismusbeauftragte der Europäischen Kommission, Katharina von Schnurbein. Ein adäquates Bild des Antisemitismus in der Gesellschaft zu erhalten, sei eine Voraussetzung, um Politiker und Entscheidungsträger angemessen zu informieren. Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres habe man einen «Tsunami an Antisemitismus» gesehen.

Der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) zufolge werden antisemitische Vorfälle zu wenig gemeldet: Nur acht von zehn Menschen, die Antisemitismus erleben, zeigen dies demnach auch an. Es sei zu «umständlich», dies zu melden, sagte von Schnurbein. Das Netzwerk Enma, das jüdische und nichtjüdische zivilgesellschaftliche Organisationen aus verschiedenen europäischen Ländern vereint, soll dazu führen, dass die Schwelle zur Anzeige solcher Vorfälle bei der Polizei gesenkt wird.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, erläuterte, es könnten alle antisemitischen Vorfälle auf dem direktesten, schnellsten und unkompliziertesten Weg mitgeteilt werden. Diese Informationen würden dann gesammelt, verifiziert, analysiert und veröffentlicht. Die so gesammelten Daten zeichneten ein Bild, das die Wirklichkeit des Antisemitismus in den Ländern realistischer wiedergebe.

Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Antisemitismus-Meldestelle Rias, Benjamin Steinitz, sprach von einem Meilenstein in der Antisemitismusforschung und -prävention. «Antisemitismus ist in Europa auf dem Vormarsch, aber es ist zu wenig über seine transnationale Dimension bekannt», betonte er. (dpa/cw)

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