Polizeipräsidentin rät Juden zu Vorsicht in Teilen Berlins

Berlins Polizeipräsidentin rät Juden zu besonderer Vorsicht in bestimmten Gegenden der Stadt.
Berlins Polizeipräsidentin rät Juden zu besonderer Vorsicht in bestimmten Gegenden der Stadt. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
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Viele Juden sagen, dass sie bestimmte Berliner Gegenden nicht mit sichtbaren Symbolen betreten, Homosexuelle agieren teils ähnlich. Berlins Polizeipräsidentin spricht von «offener Judenfeindlichkeit».

Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hat Juden und Homosexuellen geraten, in bestimmten Gegenden der Hauptstadt besonders vorsichtig zu sein. Grundsätzlich gebe es zwar keine sogenannten No-go-Areas, also Gebiete, die zu gefährlich zum Betreten seien. «Es gibt allerdings Bereiche – und so ehrlich müssen wir an dieser Stelle sein – da würde ich Menschen, die Kippa tragen oder offen schwul oder lesbisch sind, raten, aufmerksamer zu sein», sagte Slowik der «Berliner Zeitung».

Slowik spricht von «offener Judenfeindlichkeit»

Sie wolle dabei keine bestimmte Gruppe von Menschen als Täter «diffamieren», sagte Slowik weiter. Zugleich erklärte sie: «Leider gibt es bestimmte Quartiere, in denen mehrheitlich arabischstämmige Menschen wohnen, die auch Sympathien für Terrorgruppen hegen. Offene Judenfeindlichkeit artikuliert sich dort gegen Menschen jüdischer Glaubensrichtung und Herkunft.»

Slowik betonte: «Die Gewaltdelikte gegen jüdische Menschen fallen glücklicherweise gering aus, wobei ohne Frage jede Tat eine zu viel ist. Dass Angst und Sorge bleiben, kann ich dennoch verstehen.» Menschen aus der jüdisch-israelischen Community in Berlin würden die Gesamtzahl antisemitischer Straftaten wahrnehmen. Seit dem 7. Oktober 2023 habe die Polizei über 6.200 Ermittlungen zum Thema Antisemitismus und Volksverhetzung eingeleitet. Das steigere verständlicherweise die Furcht innerhalb der Community, Ziel einer Attacke zu werden.

Ein großer Teil der Ermittlungen befasse sich mit Hasspostings im Internet, außerdem Sachbeschädigungen und Propagandadelikten. Bei 1.300 Ermittlungen wegen Gewalttaten gehe es meist um Angriffe oder Widerstand gegen Polizisten bei Demonstrationen.

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