Er gilt in Frankreich als vielversprechendster Autor seiner Generation. Auch in Deutschland ist Jean-Baptiste Andrea kein Unbekannter mehr.
Der französische Literaturpreis Prix Goncourt geht in diesem Jahr an Jean-Baptiste Andrea. Der 52-Jährige erhält die begehrte Auszeichnung für seinen Roman «Veiller sur elle» (dt. Pass auf sie auf), wie die Jury in Paris mitteilte. Die Geschichte spielt in Italien im 20. Jahrhundert zur Zeit des Faschismus und handelt von der Beziehung zwischen einem Bildhauer aus der Arbeiterklasse und einer Aristokratin.
Es ist das vierte Buch des Schriftstellers, Regisseurs und Drehbuchautoren. Von Andrea ist auf Deutsch unter anderem «Meine Königin» erschienen. Für den Debütroman aus dem Jahr 2017 erhielt er zahlreiche französische und internationale Auszeichnungen. Mehrfach prämiert wurde auch sein drittes Buch «Von Teufeln und Heiligen».
Andrea wurde am 4. April 1971 in der Nähe von Paris geboren. Er studierte Politik und Wirtschaft. Seine ersten Filme drehte er auf Englisch, darunter «Dead End». In dem Horrorfilm führte er zusammen mit Fabrice Canepa die Regie.
Die prestigeträchtige Auszeichnung ist zwar nur mit symbolischen 10 Euro dotiert, kurbelt vor allem aber die Verkaufszahlen an. Sie wird seit 1903 vergeben.
Der zeitgleich vergebene Prix Renaudot ging an die französische Schriftstellerin Ann Scott für «Les Insolents» (dt. Die Unverschämten). Die 58-Jährige erzählt darin die Geschichte einer Filmkomponistin, die Paris verlässt, um sich mit Mitte vierzig neu zu erfinden. (dpa/ml)