NEW YORK (dpa-AFX) – An den US-Börsen haben die Anleger am Donnerstag das nun vollzogene Ende des Regierungsstillstands mit Verlusten quittiert. Besonders stark erwischte es die Nasdaq-Börse mit den dort konzentrierten Technologiewerten, aber auch Standardwerte gerieten nach dem Vortagsrekord des Dow Jones Industrial US2605661048 unter Druck. Unter den Anlegern geht nun Unsicherheit um, was die Konjunkturlage und weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed betrifft.
Der Dow verlor 1,65 Prozent auf 47.457,22 Punkte. Dabei rutschte der Leitindex wieder deutlich unter die 48.000-Punkte-Marke, die er am Mittwoch klar hinter sich gelassen hatte. Zuletzt hatte sich der Dow besser entwickelt als seine Indexkollegen. Am Donnerstag im Vergleich sackte der technologielastige Auswahlindex sackte um 2,05 Prozent auf 24.993,46 Zähler ab. Der marktbreite S&P 500 US78378X1072 fiel um 1,66 Prozent auf 6.737,49 Punkte.
Was den sogenannten Shutdown betrifft, setzte US-Präsident Donald Trump den Übergangshaushalt in Kraft. Börsianer müssten nach dem Ende damit rechnen, dass es aus den USA auch wieder schlechte Konjunkturdaten geben könnte, sagte Marktexperte Andreas Lipkow. In den vergangenen Wochen waren wegen der Regierungsblockade viele wichtige Kennziffern ausgefallen, darunter die für die Fed besonders wichtigen Jobberichte.
Die sieben bekanntesten US-Tech-Riesen spiegelten das angeschlagene Bild an der Nasdaq einmal mehr wider. Bei diesen Werten wird weiter hinterfragt, ob die von der Fantasie für Künstliche Intelligenz aufgeblähte Bewertung gerechtfertigt ist. Am deutlichsten erwischte es die Aktien von Tesla US88160R1014 mit einem Kursrutsch um 6,6 Prozent, gefolgt von Nvidia US67066G1040 mit 3,6 Prozent Kursverlust. Nur leicht im Minus schloss der iPhone-Hersteller Apple US0378331005, geringfügig ins Plus schaffte es nur Meta US30303M1027.
Auch bei Alphabet US02079K3059 US02079K1079 ging es relativ deutlich um fast drei Prozent bergab. Die Europäische Union verdächtigt die Suchmaschine Google des US-Internetriesen, Internetseiten von Medien und Verlagen in seinen Suchergebnissen rechtswidrig zu benachteiligen. Die zuständige Europäische Kommission leitet daher ein Verfahren ein, wie sie mitteilte.
Im Dow gab es positive und negativ auffällige Werte. Ganz oben standen die Aktien von Cisco US17275R1023, die um 4,6 Prozent anzogen. Der Netzwerkausrüster blickt nach einem überraschend gut verlaufenen ersten Quartal positiver auf das gesamte Geschäftsjahr. JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee schrieb, der Ausblick strahle Zuversicht in den Schlüsselbereichen aus.
Als größter Dow-Verlierer sackten die Papiere von Walt Disney US2546871060 um fast acht Prozent ab. Der Unterhaltungsriese verpasste im vierten Geschäftsquartal mit dem Umsatz die Erwartungen von Analysten. Zudem dürften hohe Kosten für neue Filme das laufende Quartal belasten, teilte das Unternehmen mit.
Bei Nike US6541061031 bewegte ein Analystenkommentar den Kurs weiter nach oben. Die Titel des Sportartikelkonzerns verbuchten mit einem Plus von 2,9 Prozent den dritten Gewinntag in Folge. Dabei profitierten sie von einer Hochstufung auf “Overweight” durch die Großbank Wells Fargo.
Ein größerer Verlierer im Nebenwertebereich war Biontech US09075V1026 mit minus sieben Prozent. Unter Druck standen die in den USA notierten Anteilscheine des Mainzer Pharmakonzerns wegen einer Kreise-Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach der Corona-Impfstoffpartner Pfizer US7170811035 seine restlichen Anteile verkaufen möchte. Dessen Anteile gingen mit leichten Verlusten aus dem Handel.
Noch viel trüber war der Tag für die Anleger von Ardent Health US03980N1072, da der Kurs hier um ein Drittel auf ein Rekordtief einbrach. Der Gesundheitsdienstleister erwischte seine Anleger auf dem falschen Fuß, indem die Prognose für das bereinigte operative Jahresergebnis gekappt wurde.
