Rückläufiges China-Geschäft bremst Hugo Boss – Aktie an MDax-Ende

Foto: Bernd Weißbrod/dpa
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Der Modehändler Hugo Boss hat sich zu Jahresbeginn trotz zögerlicher Kunden besser entwickelt als gedacht. Das erste Quartal zeige, dass das Erreichen der Jahresprognose sehr realistisch sei, sagte Finanzchef Yves Müller in einer Telefonkonferenz am Donnerstag. Entsprechend bestätigte der Konzern seine Ziele für 2024. Allerdings war das Geschäft in China rückläufig. An der Börse gab es deshalb einen Kursrutsch.

Zunächst konnte Hugo Boss mit dem Zahlenwerk noch punkten: Zum Start stieg der Kurs. Analysten zeigten sich positiv überrascht. Die Baader Bank setzte die Aktie sogar auf ihre Liste der “Top Picks”. Die Freude währte aber nur kurz. Aussagen des Managements zum rückläufigen China-Geschäft überschatteten die Zahlen. Die Aktie sackte zuletzt als MDax-Schlusslicht um mehr als sieben Prozent ab. Die Hoffnung auf einen Befreiungsschlag für das Papier durch die Zahlenvorlage ist damit hin. Das Jahr 2024 verläuft für die Aktie des Modehändlers mit einem Rückschlag um mittlerweile gut 30 Prozent schlecht.

In Asien ist der Konzern den Ausführungen des Managements zufolge insgesamt um währungsbereinigt vier Prozent gewachsen. Vor allem die Regionen Japan und Südostasien hätten sich “stark” entwickelt, sagte Finanzchef Müller. In China sei das Geschäft aber im hohen einstelligen Prozentbereich rückläufig gewesen, erläuterte der Manager. Grund sei eine “hohe Vergleichsbasis”. Auch der französische Modekonzern und Gucci-Eigner Kering hatte zum Jahresauftakt mit der Zurückhaltung wohlhabender Käufer in China zu kämpfen.

Dabei hatte sich Hugo Boss zwischen Januar und Ende März insgesamt einen Tick besser entwickelt als vom Markt erwartet. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fünf Prozent und knackte damit die Eine-Milliarde-Euro-Marke, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Metzingen mitteilte. Neben dem Vertrieb im Internet legte auch der Umsatz im stationären Großhandel deutlich zu, während das Einzelhandelsgeschäft moderat wuchs.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um sechs Prozent auf 69 Millionen Euro. Die entsprechende Marge verbesserte sich leicht auf 6,8 Prozent. Unter dem Strich verdiente der Konzern nach Minderheiten 38 Millionen Euro nach 35 Millionen im Jahr zuvor. Dank geringerer Marketingkosten sei der Gewinn etwas höher ausgefallen als erwartet, schrieb Expertin Chiara Battistini von der Bank JPMorgan in einem ersten Kommentar.

Für das laufende Jahr erwartet der Vorstand weiter ein Umsatzwachstum von drei bis sechs Prozent auf 4,30 bis 4,45 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll um 5 bis 15 Prozent auf 430 bis 470 Millionen Euro steigen und die entsprechende Marge sich damit leicht verbessern. (dpa-AFX/cw)

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