Liebe Leserin, lieber Leser,
der Einstieg war gedanklich schon geschrieben: „Und Geld schießt doch Tore“, so die Idee für meine Zeile. Und dann das: Die Spanier haben im Finale der Europameisterschaft triumphiert und zum vierten Mal den Titel geholt. Ausgerechnet gegen die „Three Lions“, die englische Nationalmannschaft, die laut Statista nach Marktwert der Spieler mit Abstand das wertvollste Team der EM stellte. Spieler mit einem Transferwert von sagenhaften 1,78 Milliarden Euro liefen auf dem Rasen auf. Manche nur bis zur Bank, aber immerhin. Die Spanier dagegen waren im Juni gerade mal eine Milliarde Euro wert. Das ist zwar auch kein Pappenstiel, aber die Differenz ist groß. Conclusio: Es braucht auch eine gute Regie, um die PS auf die Straße zu bringen.
Wie aber ist es in der Politik? Blicken wir in die USA, wo die Kandidaten ihre teuren Wahlkämpfe finanzieren und auf Spenden angewiesen sind. Bereits Ende Juni war zu lesen, dass Ex-Präsident Donald Trump 141 Millionen Dollar mehr eingefahren hatte, als Präsident Jo Biden, der designierte Kandidat der Demokraten.
Und dann kam es für Biden noch gleich zweimal dicke. Versprecher im Fernsehduell und beim Nato-Gipfel, als er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyi mit „Präsident Putin“ ansprach, kommen ihm auch finanziell teuer zu stehen: Großspender halten Medienberichten zufolge 90 Millionen Dollar für den Wahlkampf der Demokraten zurück, solange Joe Biden an seiner Kandidatur festhält. Und jetzt hat Biden auch noch Corona – was ihn weiter unter Druck setzt, und die Macht der Geldgeber erhöht.
Dazu kommt: Nach dem Attentat auf Donald Trump sprudelt viel Geld in die Wahlkampfkasse der Republikaner. Allein Tesla-Gründer Elon Musk will 45 Millionen US-Dollar für Trumps Wahlkampf spenden. Macht Geld also Kandidaten – und am Ende Politik? Geht die Macht im Staat noch vom Volke aus oder bestimmen wenige Milliardäre, wohin die Reise geht? Gerne würde ich wissen, was du darüber denkst. Schreib mir in das Kommentarfeld und nimm an unserer Umfrage teil. Ich bin gespannt!
Liebe Grüße und ein wunderschönes Wochenende
Birgit Wetjen
Chefredakteurin Courage
- Ja! Es ist schlecht für die Demokratie, wenn Kandidaten auf private Wahlkampfspenden angewiesen sind! 77%, 37 Stimmen37 Stimmen 77%37 Stimmen - 77% aller Stimmen
- Es ist Ausdruck der Demokratie, dass man Kandidaten – auch finanziell – unterstützen kann. 21%, 10 Stimmen10 Stimmen 21%10 Stimmen - 21% aller Stimmen
- Nein! Die Spenden haben keinen Einfluss auf die Wahlentscheidung. 2%, 1 Stimme1 Stimme 2%1 Stimme - 2% aller Stimmen