Siemens Energy: Gewinn ohne Dividende und ein Kurssprung

Siemens Energy hat sich aus tiefroten Zahlen herausgearbeitet. (Archivbild)
Siemens Energy hat sich aus tiefroten Zahlen herausgearbeitet. (Archivbild) Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa
Werbung

Trotz eines Milliardengewinns und einer kräftig nach oben geschraubten Prognose wird Siemens Energy für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende und keine Boni zahlen. Man dürfe dies nicht, solange die vergangenes Jahr gegebenen Rückgarantien des Bundes genutzt würden, erklärte Konzernchef Christian Bruch. Diese wolle man nach wie vor so schnell wie möglich loswerden, dies sei aber keine Frage von Wochen. Finanzchefin Maria Ferraro sagte, es werde ein paar Quartale brauchen, aber sicher nicht länger als 2026. 

Siemens Energy hatte seine Jahreszahlen bereits vorzeitig am Dienstagabend gemeldet, nachdem der Energietechnikkonzern per Sofortmeldung seine Prognose für das Jahr 2028 nach oben geschraubt hatte. Erstmals seit seiner Abspaltung von Siemens konnte das Unternehmen ein Jahr in den schwarzen Zahlen beenden – auch wenn es den Jahresgewinn von 1,3 Milliarden Euro vor allem Gewinnen aus dem Verkauf von Anteilen an Siemens India verdankt. Auch im seit Oktober laufenden Geschäftsjahr erwartet Ferraro einen «beträchtlichen» Ertrag aus dem Verkauf eines verbleibenden Anteils aus dem Indiengeschäft. Diesmal will das Unternehmen aber auch ohne diesen Geldzufluss die Grenze zu den schwarzen Zahlen erreichen.

An der Börse kamen die Nachrichten von Siemens Energy extrem gut an. Die Aktie hat seit einem Tiefpunkt Ende Oktober vergangenen Jahres ihren Wert inzwischen mehr als versiebenfacht. Alleine am frühen Mittwochvormittag lag sie im Xetra-Handel mehr als 18 Prozent im Plus. Die Vorzeichen haben sich seit vergangenem Jahr allerdings auch massiv verändert. Damals kämpfte Energy massiv mit Qualitätsproblemen bei seiner Windkrafttochter Siemens Gamesa und reihte Gewinnwarnung an Gewinnwarnung. Inzwischen habe man die Probleme zwar noch nicht abgeschlossen, die Lösung liege aber in den eigenen Händen, sagte Bruch.

Gamesa hatte auch im abgelaufenen Jahr deutliche Verluste geschrieben, die anderen – sehr viel besser laufenden – Geschäftsbereiche und die Verkäufe hatten dies aber mehr als ausgeglichen. 2024 habe man Rückenwind von den Energiemärkten gehabt und erwarte dies auch für die kommenden Jahre, sagte Bruch. Dies schlägt sich unter anderem auch bei den Aufträgen nieder. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatten sie ein Volumen von gut 50 Milliarden Euro und lagen damit deutlich über den Umsätzen, die auf 34,5 Milliarden Euro gestiegen waren.

Diesen Artikel teilen
Anzeige

Jetzt neu

Bundesfamilienministerin Lisa Paus im Courage-Interview über Rollenmuster, Frauenquoten und politische Niederlagen. Ab 16. Oktober im Handel. Digital schon jetzt im Shop erhältlich.