Berlin/Frankfurt (dpa/tmn) – Erst eine, dann zwei, dann drei, dann vier: Kerzen auf dem Adventskranz anzünden, das gehört für viele Menschen einfach zur Vorweihnachtszeit dazu. Doch wo brennende Kerzen sind, da gibt es auch die Gefahr von Bränden. Wie kann man vorbeugen?
Zunächst einmal: Kerzen auf dem Adventskranz nur dann brennen lassen, wenn man im selben Raum ist und den Kranz im Blick hat. Sonst heißt es besser: auspusten. Das gilt laut Silvia Oestreicher vom Deutschen Feuerwehrverband (DFV) auch dann, wenn man gar nicht lange weg ist, etwa nur kurz zum Wäscheabhängen ums Eck oder für ein fixes Telefonat in einem anderen Zimmer. «Man sollte offenes Feuer nie alleine lassen», sagt sie, «auch nicht, wenn es nur eine Kerze am Adventsgesteck ist.»
Adventskranz nicht in Zugluft stellen
Achten Sie außerdem darauf, dass der Adventskranz stabil steht. Die Aktion Das Sichere Haus (DSH) empfiehlt eine feste Unterlage und stabile Kerzenhalter aus Metall, Glas, Ton, Steingut oder Porzellan. Die Kerzen sollten darauf gerade und ohne Wackler stehen.
Am besten platziert man den Kranz auch nicht auf einem Papierteller oder einer Papierunterlage. Besser geeignet sind weniger leicht entflammbare Unterlagen. Doch Vorsicht: «Wenn ich den Adventskranz irgendwo hinstelle, wo nebendran der Stapel alter Zeitungen umzufallen droht, dann hilft mir auch die nichtbrennbare Unterlage nichts», sagt Oestreicher.
Sorgen Sie also dafür, dass der Adventskranz möglichst frei steht – und beispielsweise nicht direkt neben dem Fenster mit Gardinen. Bewegt ein Luftzug die in Richtung Kranz und über die Kerze, fangen sie womöglich Feuer.
Kerzen rechtzeitig austauschen
Und auch wenn Sie sparen wollen: Reizen Sie die Kerzen auf dem Kranz nicht bis auf den letzten Zentimeter aus. «Wenn die Kerzen so weit runter gebrannt sind, dass sie in den Bereich kommen, dass sich auch die Zweige der Kerze nähern, dann sollte ich die Kerze austauschen», sagt DFV-Frau Oestreicher.
Ein Problem bei klassischen Adventskränzen, die schließlich mehrere Wochen lang in unseren Wohnzimmern und Küchen stehen: Ihr Tannengrün trocknet mit der Zeit aus – und ist dann umso leichter entflammbar. Der DFV rät solche «Brandfallen» rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. Laut der Aktion Das sichere Haus kann auch sinnvoll: den Adventskranz nicht zu früh kaufen und das Gesteck nachts an einen kühlen Ort stellen, etwa auf den Balkon.
Eine Alternative: zu Adventskränzen greifen, die ganz ohne brennbare Zweige und frisches Tannengrün auskommen. Zu sehen waren solche Modelle etwa im Frühjahr auf der diesjährigen Messe Christmasworld in Frankfurt am Main. Ein weiterer Vorteil der Exemplare, die statt frischem Grün beispielsweise mit gewundenen Metallstreben arbeiten und oft in eher minimalistischem Design daherkommen: Sie halten länger durch als nur eine Saison – und können den Adventstisch über viele Jahre hinweg schmücken.
Eine weitere Alternative empfiehlt der DFV in Haushalten mit Kindern und freilaufenden Haustieren: elektrische Kerzen verwenden. Auch für den Adventskranz gibt es mittlerweile etliche LED-Varianten in verschiedenen Farben.
Glas Wasser griffbereit haben
Sie wollen nicht auf den klassischen grünen Kranz mit echten Kerzen verzichten? Vielleicht lässt sich dann ja bei der Deko etwas drehen. Strohsterne, Tannenzapfen und Transparentpapier sind der Aktion Das Sichere Haus zufolge schließlich leicht entzündbar, Deko aus Metall, Ton, Porzellan oder Glas in der Nähe einer brennenden Kerze sicherer.
Und wenn doch mal etwas daneben geht und der Adventskranz oder das Adventsgesteck Feuer fängt? Am besten hat man sich über diesen Fall der Fälle vorher schon einmal Gedanken gemacht, sagt Silvia Oestreicher. Denn wird das Unglück schnell bemerkt und man hat es lediglich mit einer kleinen Flamme zu tun, kann man Schlimmeres oft mit einem parat stehenden Glas Wasser verhindern – oder mit einem griffbereiten Feuerlöschspray.
Kleineren Brände können Sie außerdem mit einem Feuerlöscher begegnen. Ist der Brand nicht fix unter Kontrolle zu bekommen, sollten Sie Haus oder Wohnung aber gemeinsam mit allen Mitbewohnern auf schnellstem Weg verlassen, die Feuerwehr alarmieren und dieser die Wohnungsschlüssel übergeben, sodass möglichst wenig Zeit verloren geht.